Freitag, 28. November 2014

Aus dem Iran in die UAE!

Die Ereignisse überschlagen sich mal wieder.
Ich habe es tatsächlich geschafft, ich bin in den UAE eingetroffen. Die Zeitverschiebung beträgt nun runde drei Stunde zu Deutschland. Der Weg hier her mit dem Schiff war überhaupt nicht lustig!
Insgesamt zwei Tage hat das Ganze gebraucht und davon waren nur ca. 10 Stunden die Überfahrt selber. Unfassbar wie aufwendig man das Ganze gestalten kann mit dem ganzen unnötigen Papierkram.
Es war eine endlose Rennerei für verschiedene Dokumente, im Iran wie aber auch in den UAE. Alles nur für Kati! Ich war in geschätzten 40 verschiedene Büros um manchmal nur einen Stempel zu bekommen, der besagt, dass ich zu einem anderen Büro muss! Vermutlich ist das Prozedere auch so eingerichtet um Geld zu verdienen. Ich habe es noch nicht komplett zusammen gerechnet, aber für ein Motorrad und eine Person habe ich nun sicherlich zwischen 400€ und 500€ bezahlt!
Nach der Ankunft in den Emiraten ging es zu nächst auf die Suche nach einem Ort mit WiFi, die ersten netten Bilder entstanden.
Hier wurde zunächst das billigste Hotel rausgesucht, welches kurz hinter Dubai liegt.
Auf dem Weg dieses zu finden wurden Ricky, mein italienischer Wegbegleiter seit ca. 5 Tagen und ich auf einer Tankstelle angesprochen.
Prompt gab es eine Einladung in die Bar des Mövenpick Hotels zu einem Bier. Wie genial, endlich mal wieder ein Bier!! Aus einem wurde am nächsten Tisch dann zwei Bier und wir lernten schon mal einige Leute kennen, die zum Teil auch im örtlichen Motorradclub sind (wenn ich das mal alles so richtig verstanden habe nach diesen Tagen!).
Allen fiel die Kinnlade runter wenn ich ihnen klarmachte, dass ich hier her mit dem Motorrad gefahren sei, alleine, bis auf die letzten par Tage!
Schnell entstanden die ersten Angebote für Hilfe, Kati ggf. nach Deutschland mit dem Schiff zu senden. Denn klar ist definitiv, dass eine Rückfahrt durch den Norden des Iran und Osten der Türkei auf Grund des nun herrschenden Winters für die nächsten zwei bis drei Monate nicht möglich ist!
Für mich startet nun fast eine Art Urlaub, denn ich muss mir nicht mehr Sorgen machen, wo ich wohl einen sicheren Platz fürs Zelt finde.
Hier ist es überall sicher und ich kann etwas in den Tag hinein leben. Das ist das erste mal seit guten 10 Wochen, dass ich mehr oder weniger Sorgenfrei bin, ein befreiendes Gefühl!
Heute ist in Dubai wohl eine Parade mit zig Sportautos und Programm drum herum. Das wird sicherlich sehr interessant!
Leute ich sag euch, es war gestern schon ein unfassbares Gefühl den Hight Way durch Dubai zu fahren mit all den schön beleuchteten Gebäuden drum herum und den ganzen teuren Sportwagen und SUV’s!
Vermutlich bleibe ich noch ein oder zwei Nächte in Dubai, versuche nun aber bei einem Kontakt unter zu kommen, den ich zu meinem Glück über sehr gute Freunde habe!
Dann geht es vermutlich mit Ricky ne Runde durch den Oman und dann zurück in die Emirate. Was, wann und wie das Ganze wohl ablaufen wird weiß ich noch nicht genau.
Auf Grund des ganzen Programms was ich hier habe bin ich auch leider noch nicht dazu gekommen, den Iran Bericht weiter zu schreiben.
Hoffe dies in den nächsten Tagen mal machen zu können. Auch die aktuellen Bilder habe ich noch nicht sortieren können.
Denn nun muss ich mich leider schon wieder verabschieden, es geht jetzt in die Stadt rein.
Ich möchte nichts versprechen, aber ich versuche in den nächsten Zwei Tagen Bilder hoch zu laden!
Bis dahin erst mal beste Grüße

Felix

Freitag, 21. November 2014

Der iran, die Menschen und die Wüste

Gestern habe ich nun Esfahan erreicht, nach dem ich zwei Nächte in der Wüste gewesen bin.
Aus Zeitgründen und zuvor genanntem Grund, der Sicherheit, halte ich mich hier kurz.
Ausführliche Berichterstattung wird auf jeden Fall nachgereicht.
Für den Moment möchte ich euch aber gerne einen winzig kleinen Auszug meiner Bilder zeigen, da ich in einem Hotel bin, welches das "schnellste" Internet hat, welches ich bis dato im Iran nutzen konnte!

Meine Erste Nacht verbrachte ich im Gebetsraum einer Raststätte, der Abend war anstrengend aber nett mit diesen Leuten:



Hier stellte ich recht schnell fest, dass Millionär sein nicht gleich Millionär sein ist:


Dann ging es weiter nach Täbriz, wo ich Omid traf, ein sehr netter Junge, der mich etwas rum führte.
Ich hatte mit Omid über das Couchsurfing Kontakt aufgenommen, eine gute Sache für mich in den Städten:



Von hier aus fuhr ich nach Zanjan weiter, da Tehran nur schwer an einem Tag zu erreichen wäre, da es immerhin gut 600 km gewesen wären! Hier traf ich Shahram, welchen ich ebenfalls über das Couchsurfing kontaktiert hatte. Seine Familie lebt absolut tradionell und die Freundlichkeit erschlug mich förmlich:


Am nächsten Tag war dann Tehran das Ziel. Oh man ist das ein verdammt große und chaotische Stadt. Das Fahren war zuvor schon sehr anstrengend gewesen, Tehran war ein neues Level!
Wieder über das Couchsurfing hatte ich das Glück Leute zu treffen, die eher entgegen der Tradition leben. Dazu dann später mal mehr, total interessant, versprochen! Was ich in Tehran mit diesen wundervollen Menschen erleben durfte war großartig und vermutlich einzigartig!







Anstatt zwei blieb ich drei Nächte. Vermutlich könnte man aber auch die gesamte Zeit des Visums dort verbringen und nicht ansatzweise alles sehen! Doch dann musste ich aufbrechen, schließlich hatte ich noch mein Hauptziel der Reise vor mir. Mein Traum und Hauptziel vor Start meiner Reise war die Wüste. Vor allem Bilder der Salzwüste hatten es mir angetan. Also weiter Richtung Kashan um von dort aus Maranjab, eine Art alte Burg, die vor Jahren der Verteidigung von Kashan gedient hatte zu erreichen.
Maranjab liegt bereits in der Wüste und ist beeindruckend. Etwas geschützt und mit Trinkwasserversorgung blieb ich eine Nacht hier:



Am nächsten Tag war die Überlegung dann, noch eine Nacht in der Salzwüste zu verbringen, schließlich war es mein Traum. Man muss dazu wissen, dass ich am Vortag ungünstig im Sand mit Kati gestürzt war und mein linkes Bein unter dem Seitenkoffer eingeklemmt gewesen war.
Ich hatte versucht den Sturz zu vermeiden, war mit dem linken Bein dann im Sand hängen geblieben und war deshalb mit dem Bein so weit hinten gewesen! Die Prellung tat bzw. tut sau weh.


Der Drang meinen Traum zu erfüllen war aber größer als der Schmerz.
Ich verließ Maranjab und eroberte zunächst die Sandwüste. Ich bestieg eine riesen große Sanddüne um diese Bilder machen zu können:





Dann ging es in die Salzwüste. Ich weiß selber überhaupt nicht wieso dies mein Traum war.
Aber wenn man die Bilder sieht kann man sich denken warum. Die Natur ist einfach beeindruckend und diese Art der Stille findet man wohl nur in der Wüste, wo es kein Leben gibt:







Ich werde euch wohl nie realistisch vermitteln können, wie es an dieem Ort ist, dafür muss man ihn wohl wirklich selber erobern! Aber so bald ich die Zeit gefunden habe meinen Reisebericht über den Iran zu verfassen und euch noch mehr Bilder zeigen kann, wird euch klar werden, was für ein großartiges Land diese ist.

Vermutlich bleibe ich nun noch eine Nacht in Esfahan, denn als ich gestern Abend unterwegs war mir die schön beleuchteten Brüken anzuschauen wurde ich schlagartig so müde, dass ich sofort ins Hotel musste. Der Weg hier her hat halt sehr viel Kraft gekostet. Und glaubt mal nicht, dass ich bei meinen Aufenthalten in den anderen Städten bei meinen neuen Freunden viel Schlaf und Erholung bekommen hätte!

Vermutlich versuche ich dann Yazd zu erreichen, eine wohl eben so lohnenswerte Stadt wie Esfahan.
Von dort aus werde ich mir dann einen Weg zur Küste suchen um in einem der größeren Häfen ein Schiff in die UAE zu bekommen.

Wieder kann ich euch nicht sagen ob, wann und wie ich noch mal vom Iran aus berichten kann.
Ich hoffe ich konnte euch hiermit ein wenig bei Laune halten.
Solltet ihr Fragen haben, dann schreibt mich über das Kontaktfeld an, hinterlasst einen Kommentar oder schreibt ins Gästebuch.

Viele Grüße
Felix

Montag, 17. November 2014

Lebendig

Hallo Leute.
Sorry, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt, aber das Internet im Iran ist eine Katastrophe!
Ich bin am leben, bin gesund und habe anstrengende Tage hinter mir.
Es gibt so viel zu berichten, versuche auch alles fest zu halten, doch posten kann ich das derzeit nicht. Zum einen ist das zu viel mit den Bildern (das Internet schafft das nicht!) und zum anderen könnten dort Dinge drin stehen, die besser während meines Aufenthaltes im Iran verborgen bleiben, definiv sogar! Dann auch noch sorry für mein Deutsch, es leidet brutal unter dem "ich spreche meine Heimatsprache nicht mehr" Syndrom!

Drei Dinge seien aber verraten:
1. Der Iran ist großartiges Land, ich habe jetzt schon so viele neue Freunde und bei diesen Menschen kommt wirklich alles von Herzen.
2. Mein Aufenthalt in Tehran endet Morgen früh nach dann doch drei anstatt zwei Nächten.
3. Morgen startet meine Expedition in die Wüste mit vielen Informationen und Hinweisen, welche ich von meinen neuen Freunden und deren Freunden erhalten habe!

Wenn ich dann in Dubai bin versuche ich alles nach zu reichen, auch wenn das unfassbar viel zu lesen sein wird. Mir sind aber die Hände bzw. das Internet gebunden, daher kann ich nichts dafür!

Ich grüße euch und hoffe sehr, ihr bleibt mir dennoch treu!
Euer Felix

Freitag, 14. November 2014

Der Iran Also

Ich möchte bzw. muss mich etwas kurz fassen.
Mein Blog ist hier im Iran bereits von Anfang an gesperrt, auch die Seite zum einloggen ist für mich nur über umständliche und vor allem sehr langsame Wege möglich. Die einfachen Mittel die Blockade zu umgehen funktionieren hier nicht und so muss ich das "Tor-Netzwerk" nutzen. Das ist halt unglaublich langsam und die funktion ist hier auch nicht immer gegeben!
Mein Grenzübergang hat mich deutlich mehr Zeit gekostet als geplant und so habe ich erst gestern Abend Täbriz ereichen können. Hier breche ich Heute auf. Meine genaue Route halte ich vor erst verborgen, ebenso wie die details zum Grenzübergang und einem anderen kurriosen Ereignisse Gestern! Dies mache ich aus Sicherheitsgründen, schreibe aber offline alles auf und so bald ich Dubai erreiche, reiche ich die ersten beiden bzw. drei Tage nach! Ob, wann und wie ich über die nun kommende Tage berichten werde und kann, dass wird sich dann zeigen. Wenn ich das dann nachreiche wird das halt sehr viel zum Lesen, ich bitte mir das nachzusehen, es geht schließlich um die Sicherheit! Was ich auf jeden Fall schon mal verraten kann, ist das dieses Land auf viele Weise beeindruckend ist. Allerdings stelle ich derzeit wieder verstärkt fest, dass ich körperlich wohl doch schon mehr als erwartet leisten musste. Das ist für mich der Grund den Iran vermutlich schon wieder in zwei bis drei Wochen zu verlassen, also nicht die vollen 30 Tage meines Visums auszunutzen und es sehr ruhig anzugehen. Die Reise in die UAE wird schließlich auch kein Zuckerschlecken!
Bis dahin freue ich mich sehr darüber, wenn ihr mir dennoch treu bleibt!
Euer Felix

Dienstag, 11. November 2014

Das war die Türkei

Sonntag, der 09.11.2014: Längste Etappe!?
Der Wecker ist zur Sicherheit gestellt, doch meine innere Uhr kommt ihm zu vor.
Da ich früh los möchte sehe ich erst mal zu Ordnung zu schaffen und alles weg zu räumen, was ich nicht mehr benötige. Anschließend geht es unter die Dusche, dass genieße ich sehr, es wird die letzte für mehrere Tage sein! Anschließend geht es zum reichhaltigen Frühstücksbuffet. Wie immer habe ich so früh noch keinen Hunger, aber der Tag wird nicht ohne, also wird was gegessen! Zwischen 9 und 10 Uhr wollte ich los kommen, geschafft! Um 9.45 Uhr kontrolliere ich noch mal alle Befestigungen und Zurrgurte und es geht los. Das Wetter ist ein Traum, mit 14°C ist es sogar angenehm warm. Da seht ihr mal, was man unter warm verstehen kann. Die Landschaft scheint endlos und es geht auf und ab, vor allem aber viel gerade aus (fast schon langweilig). 


Ich fahre die gut ausgebaute Landstraße, was anderes ist aber auch nicht möglich. Zwischenzeitlich erreiche ich mit ca. 1950 Höhenmetern eine Region, in der die Temperatur wieder auf 7°C abstürzt. Das Gebirge um mich herum ist Schnee bedeckt, aber erst ab geschätzten 2300 Höhenmetern. Gut das ich jetzt noch hier durch komme denke ich mir, denn an den Seiten stehen zig Schilder wegen dem Schnee und die Hohen Leitpfosten, wie der ein oder andere sie vielleicht aus Österreich von den Bergpässen kennt. Wie es hier schon in Kürze aussehen wird, oh man, bei dem Gedanken schüttelt es mich mal wieder!


Dann ist es bald wieder mal so weit. Da ich doch nicht mehr tanken war vorm Start, ist die Restreichweite wieder auf null gesprungen, die nächste Tankstelle soll aber in 30 km kommen, so wird das Umfüllen des Kraftstoffes aus einem der Reservekanister in den Tank vermutlich nicht notwendig werden. Und es klappt, die nächste Tankstelle akzeptiert sogar wieder Kartenzahlung! 1,5 Liter waren noch im Tank, der Tankwart ist nicht der Erste der mich ungläubig anschaut, wie viel er in meinen Tank füllen kann!
Der Tankstopp wird auch kurz für ein zwei Kniebeugen und austreten genutzt.
Nach 10 Minuten bin ich dann wieder auf der Straße.
So wie es scheint bin ich an einer „Krankheit“ erkrankt, die wohl viele Alleinreisende trifft. "Der Weg ist das Ziel!" Denn nach 350km schon zu stoppen obwohl es noch zwei Stunden Hell ist kommt für mich nicht in Frage! Also geht es weiter....
Doch irgendwann muss ich dann doch mal anfangen, nach einem geeigneten Platz Ausschau zu halten.
Dann fahre ich einfach direkt von der Hauptstraße ab und versuche einem Landwirt zu erklären, dass ich gerne mein Zelt für eine Nacht aufstellen würde.
Er signalisierte, dass hier gleich keiner mehr sei, zu gefährlich!
Also hat er mich 500 Meter bis zur nächsten Tankstelle gebracht und dort konnte ich mein Zelt dann auf einer schönen Rasenfläche aufstellen.


Aus Höflichkeit bin ich dann zum Tee trinken und eine Kleinigkeit Essen in das Restaurant der Tankstelle gegangen! Lecker, nicht zu vergleichen mit dem Schrott den man an deutschen Raststätten vorgesetzt bekommt! Es ist ein Geben und Nehmen...

Montag, der 10.11.2014: Van Gölü (Vansee)
Früh am Morgen werde ich mal wieder durch das sich aufhellende Innenzelt geweckt.


Da auch Heute wieder mächtig Strecke auf dem Plan steht packe ich relativ zügig meine Sachen zusammen und drehe um 7.30 Uhr schon wieder am Gashahn.
Die Strecke variiert zwischen platter Landschaft und später immer mehr Bergen.
Es geht auf und ab, sehr oft aber ist die Straße frisch geteert und so mit gut fahrbar.
Also kann ich richtig gut Km reißen. Was mir zunehmend auffällt ist das ganze Militär was hier unterwegs ist. Desto weiter ich in den Osten komme, desto mehr Spähpanzer sind unterwegs. Auch die Militäranlagen fallen mir zunehmend auf und zwar ob wohl schon weiter im Westen so einige vorhanden waren! Irgendwie bin ich mir immer nicht so sicher, ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist...
Egal, denn bald ist auch schon Van ausgeschildert, dass heißt der angepeilte Vansee nicht mehr sooo weit entfernt. Als ich dann Tatvan erreiche ist das staunen groß. Der Blick auf den See ist wahrlich wunderschön. Das Gebirge auf der anderen Uferseite taucht förmlich in den See ab und wirkt so Schnee bedeckt wie es ist sehr mächtig.



Da ich oben rum fahren möchte führt die Straße mehr oder weniger direkt am See, dadurch komme ich aus dem staunen nicht mehr raus. Unten rum zu fahren und dann hinter dem See die Grenze zu passieren wäre auch gegangen, aber zu gefährlich laut vielen Aussagen. Und damit meine ich die hier vor Ort und nicht die aus den Nachrichten oder sonstige Leute die hier noch nie waren und einfach keine Ahnung haben! Die Menschen sind hier weder unfreundlich, noch machen sie einen gefährlichen Eindruck, zumindest nicht in dem Gebiet in dem ich brav bleiben werde.
Als ich so am See entlang in den Norden fahre wird mir klar, was für ein riesen Zwischenziel ich erreicht habe. Glücksgefühle durchströmen mich, werden aber auch wieder von dem ein oder anderen Gedanken begleitet. Zum einen würde ich das hier so gerne mit jemandem teilen, also so richtig und zum anderen, ja zum anderen merke ich das mir mein Vater fehlt, so wie er früher war. Ich bin mir sicher auch er wäre stolz bei dem, was ich erreicht habe und wo ich nun gelandet bin. Ihm als Motorradfahrer hätte das hier sicherlich auch gefallen. Der Gedanke wird schnell wieder zu den Akten gelegt, gehört halt dazu und war ja auch geplant, dass die Reise auch eine Aufarbeitung vieler Dinge dienen soll! Dann mache ich erst mal einen kurzen Stopp, genieße den Ausblick und frühstücke erst einmal ein Stückchen Brot.


Dann geht es aber weiter, denn bald muss ich einen Platz für Mein Zelt finden. Aber erst mal nehme ich blind einen Schotterweg auf der rechten Seite, in der Hoffnung er führt nah am Wasser entlang.
Was soll ich sagen, dass tat er auch und ich genieße wieder den Ausblick.
Zurück auf der Straße wird die GoPro mal wieder aktiviert. Das mit dem hoch laden von Videos habe ich inzwischen aufgegeben, aber hier ein Screenshot:


Die Sonne steht noch recht hoch, also versuche ich meinem nächsten Ziel, Dogubayazit, schon mal näher zu kommen. Am oberen Teil des Vansee, kurz hinter Erics fahre ich dann in eine Parkanlage ein. Nach kurzer Zeichensprache mit dem Wachmann drücke ich ihm 5 Lira in die Hand und stell mein Zelt auf. Ein kleiner Hund ist auch mal wieder da und freut sich sehr, als ich mein letztes Stück Brot mit ihm teile. 


Dann wird es auch schon dunkel. Es ist jetzt bereits Eis kalt mit 3°C, die Nacht wird heftig, dass weiß ich jetzt schon.
Zum kochen habe ich keine Lust mehr und wirklich Hunger habe ich eh nicht. Vermutlich liegt das an der Kälte. Im Zelt versuche ich es mir bequem zu machen.
Nach kurzer Zeit habe ich dann zusätzlich zu meinen Thermowäsche und T-Shirt auch noch meine Softshelljacke an. Jetzt geht es erst mal.

Dienstag, 11.11.2014: 2640
Erst mal, weil ich gegen 2 Uhr wach werde, austreten ist angesagt. Ich will so was von nicht raus aus dem Schlafsack, aber in diesem ist mir jetzt eh bereits kalt. Also schnell raus, dabei werfe ich auch einen Blick auf die Temperaturanzeige. -4°C und ich frage mich warum ich friere. Als ich wieder ins Zelt klettere, sehe ich das sich ein Eisschicht zu bilden anfängt, auf dem Außenzelt.
Im Schlafsack stelle ich fest, dass ich so derbe friere, einschlafen keine Chance. Also ziehe ich mir meine Motorradhose wieder an und steige zurück in den Schlafsack.
Jetzt geht es, ich kann einschlafen, besonders fest aber nicht!
Dabei direkt einmal die Anmerkung; Mein Schlafsack soll bis -7°C geeignet sein. Das der jetzt schon bei -4°C und Thermounterwäsche so schwach abschneidet ist nicht so toll.
Da können die Jungs von Terracamp sich aber auf einen Einlauf gefasst machen, denn hätte ich das gewusst, dann hätte ich einen bis -20°C genommen und bei wärmeren Temperaturen lieber geschwitzt!
Egal, auch diese Nacht überstehe ich, lang ist sie ja eh nicht. Als die Sonne aufgeht bin ich Wach und freue mich bereits über die ersten strahlen. Es sind auch nur noch -1.5°C, es geht aufwärts. Mit dem Packen muss ich mir gezwungener Weise Zeit lassen, die Eisschicht auf dem Zelt und auch auf Kati ist schon recht dick geworden und so lasse ich die Sonne erst mal antauen.



Es kommt ein Hirte vorbei und guckt mir interessiert beim Zusammenpacken zu. Na toll, selbst in den Trinkwassersäcken ist das Wasser zu 2/3 gefroren. Jetzt wird der Kocher angeschmissen, ich brauche heißes Wasser für einen Tee, der wird helfen. Kalt ist mir immer noch, obwohl es bereits 2°C sind. Das ganz große Problem sind die Schuhe. Die kühlen über Nacht so massiv aus, dass sie am nächsten Morgen kaum durch eigene Körperwärme aufgetaut werden können.
Zum Glück habe ich Fußwärmer dabei, die klebt man einfach von unten gegen die Socke und dann sollen die 40°C abstrahlen. Aber bei den kalten Schuhen dauert es noch zwei Stunden bis meine Zehen nicht mehr kalt sind. Mit den Fußwärmern muss ich auch sparsam sein, habe nicht besonders viele!
Bevor es dann richtig in die Berge hoch geht wird noch mal getankt, meiner Berechnung nach das letzte mal auf türkischem Boden.
Und dann geht es immer höher. Ich habe ja meinen Höhenmesser im InReach Tracker.
Zwischenzeitlich denke ich immer, wow, so hoch warst du noch nie auf der Reise.
Irgendwann gebe ich das auf, denn die Zahl wird immer größer.
Ich muss wirklich über den Gipfel des 2644 Meter hohen Tendürük.
Den Gipfel könnt ihr hier im Hintergrund bestaunen:


Von dieser Strecke aus kann ich quase schon in den Iran gucken, ich fahre unmittelbar an der grenze entlang. Dann geht es endlich wieder Berg ab, wurde auch echt Zeit, denn die Luft hier oben ist kalt.
Während der Abfahrt bekomme ich dann das erste mal einen Ausblick auf den Ararat, welcher mit 5.137 Metern der höchste Berg auf Türkischem Boden ist. Es ist ein ruhender Vulkan!


Nach bald zwei Stunden fahrt erreiche ich dann Dogubayazit, wo ich mir die erste größere Tankstelle für meinen Reifenwechsel suche. Der Vorderreifen hat es hinter sich, die Sägezahnbildung ist eine Katastrophe! Das Ausbauen und umziehen des Reifen geht schnell, aber ich bekomme ums verrecken keine Luft auf den sch**ß Reifen.
Natürlich funktioniert der Luftdruckprüfer der Tankstelle auch nur Begrenzt, da habe ich mir genau die richtige Tankstelle ausgesucht...
Peinlich, auf die Idee mal einen Spanngurt um den Reifen zu legen, um die Flanken in ihren Sitz zu pressen komme ich erst jetzt gerade beim schreiben. Peinlich Felix, was hast du noch mal gelernt? Ich kann wohl nur noch mit Zahlen seit dem Betriebswirt J


Dann geht es weiter in die Stadt selber, Mist schon so spät. 13 Uhr und ich muss noch zur Bank. Den Grenzübergang schlage ich mir für Heute doch aus dem Kopf, ich bin einfach zu erschöpft um mir jetzt noch Stunden lang irgendwelche Fragen beim Grenzübergang stellen zu lassen. Ich entschließe mich dazu mir ein Hotel zu suchen und oh Wunder, direkt um die Ecke ist ein sehr billiges Hotel, was für eine Nacht im warmen aber absolut ausreicht! Erst mal aufs Zimmer, Kati ordentlich gesichert und dann, Pause!
Die Pause hält aber nicht lang an, so habe ich in den letzten 24 Stunden nur ein halbes Brot gegessen. Und wir reden hier nicht von dem guten Vollkornbrot oder so aus Deutschland, sondern eher von der Pappe aus den Niederlanden.
Also raus, die Beine vertreten und was zu Essen suchen. Dann komme ich bei einem Barber vorbei und lasse mir von diesem erst mal den Bart stutzen. Weg soll er nicht, denn das wäre wieder Pflegebedürftiger. Das kraut und Rüben in der Gegend gewachsene Gesichtshaar (geil ausgedrückt, wa?) wird auf ein akzeptables Niveau zurück geschnitten. So werde ich Morgen an der Grenze auch nicht ganz so doof angeschaut werden, wenn man meinen Pass mit mir abgleicht!
Auf meinem Weg habe ich durch ein Gasse dann noch einen schönen Ausblick auf den Ararat, die untergehende Sonne taucht die Spitze so gerade eben noch in Licht.


Dann finde ich eine kleines Restaurant, was wirklich alles in der Auslage liegen hat. Einer der Mitarbeiter kann englisch, dem mache ich klar, dass ich nur noch 15 Lira habe und das reichen muss. Dann werden schon die Schalen gefüllt, ich nehme das Essen mit ins Hotel. Diese drei Schalen und ein ganzes Brot haben mich nun 13 Lira gekostet, dass sind knapp 5€. Versucht das mal in Deutschland. 


Und es ist so lecker, dass alles verschwindet, bis auf das Brot. Das bleibt unangetastet als Reserve für die nächsten Tage zurück.

Jetzt sitze ich in meinem Hotelzimmer, tanke die Nacht noch mal richtig Wärme und dann geht es Morgen Vormittag frisch über die Grenze und direkt weiter bis nach Täbris...

Samstag, 8. November 2014

Das war also Göreme

Wie ich in meinem gestrigen Post ja bereits angekündigt hatte, hier nun ein Sonderpost nur für Göreme!
Es ist halb vier Morgens, erst klingelt der Wecker im Handy und eine Minute Später der Weckdienst um den ich gebeten hatte. In aller Ruhe fünf Minuten wach werden und anziehen. Dann geht es nach vorne in das Hauptgebäude, welches 20 Meter von meinem Zimmer entfernt ist. Dort habe ich nun eine halbe Stunde zeit zum frühstücken. Wie soll ich um die Uhrzeit denn wohl was runter kriegen frage ich mich, währen ich mir zwei kleine Stückchen Brot mit Sucuk und etwas Gurke reinzwinge.
Dann wird erst mal genüsslich der Tee ausgeschlürft und schon geht es los.
Von anderen Hotels aus der Gegend sind auch einige Leute gekommen, welche sich nun auf 4 Kleinbusse verteilen. Diese starten gegen 5.45 Uhr. Es geht zu einem etwas abgelegenem Platz, auf dem Weg dort hin sind schon die ersten Heißluftballons zu sehen die vorgeglüht werden.
Nach schon 10 Minuten Fahrt erreichen unser Bus dann auch seinen Ballon, als letztes.
Die Mitarbeiter sind gerade dabei ihn aufzublasen und startklar zu machen


Um uns herum starten bereits einige Ballons und ich merke wie die anderen Passagiere und zugegebener Weise auch ich etwas nervös werden. Keiner möchte den Sonnenaufgang verpassen und diese Ballons dürften bereits einen atemberaubenden Ausblick haben.


Doch dann ist es auch für unseren so weit. Alle man rein und die "Sicherheitseinweisung" über sich ergehen lassen. Die besagt eigentlich nur, dass man bei der Landung in die Hocke gehen soll und alle seine Gliedmaßen im Korb lassen soll!
Dann ist es so weit und keine Minute zu früh oder zu spät.
Wir fliegen genau zur richtigen Zeit los und der aller erste Blick der sich präsentiert ist, ja was ist er?
Atemberaubend, unglaublich, unvorstellbar oder gigantisch? Mir gehen nach nun zwei Monaten schlicht weg die Superlative aus! Man kann es in Bildern kaum wiedergeben, aber seht selbst:











Da habt ihr jetzt schon mal eine kleine Auswahl meiner "Beute" gesehen. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass ich bei diesem Aufnahmen teilweise gut 280 Meter über dem Boden schwebe, abgefahren!
Ich habe auch ohne Ende Videomaterial, welches allerdings erst umfassend bearbeitet werden muss und anschließend für das hoch laden in HD eine schnelle Internetverbindung von Nöten sein wird.
Für einen kleinen Vorgeschmack aber habe ich einen ganz kurzen Ausschnitt, quase einen "Trailer.
Diesen versuche ich jetzt noch hoch zu laden, ist aber wirklich Unbearbeitetes Rohmaterial...
Eventuell findet ihr dies dann Morgen auf der "Video" Seite.
Nach ca. einer Stunde fahrt im Ballon geht es dann langsam wieder zur Erde zurück. Die Landung ist super, so hatte ich doch mit mehr Gewackel und Gekippel gerechnet. Unsere Pilotin hat es offenbar drauf. Kurz zuvor war sie auch knapp vor einer Felswand wieder "hochgezogen"!
Heute sollen es um 100 Heißluftballons gewesen sein! Dem entsprchend sind zig Fahrzeuge wie die Armeisen unterwegs und warten darauf, abschätzen zu können, wo "ihr" Ballon landen wird.



Nach der Landung darf dann auf dem Ballon rumgelaufen werden. Erst halte ich es für einen Scherz, doch dann laufe auch ich drauf rum, echt stabiles Material. Dann bin ich etwas überrascht und bin da wohl nicht der einzige. Sektempfang, Gebäck und Erdbeeren mit Schokoladenüberzug. Was ist denn hier los? Da fällt es mir wieder ein, dass ist die Taufe. Davon habe ich schon mal gehört. Wenn man das erste mal Heißluftballon gefahren ist wird das gefeiert! Man wird in den sogenannten Adelsstand der Lüfte erhoben. Eine Medaille gibt es auch noch. Schaut ihn euch an, den stolzen Luftfahrer :-P





Nach kurzer zeit ist dann auch wieder der Kleinbus da und es geht zurück zum Hotel, wo wir dann um 7.30 Uhr eintreffen.

Ja wenn das mal nicht schon ein abgefahrener Start in den Tag war?! Im Zimmer gönne ich mir eine halbe Stunde Pause bei einer Tasse Tee und schmeiß mich in meine Motorradkombi. Mein Tag scheint erst mal recht gut gefüllt zu werden, also will ich nicht viel Zeit verlieren. Ich Fahre nach Derinkuyu um mir die Unterirdische Stadt anzuschauen. 45 Minuten fahrt später bin ich schon da, fahre aber erst mal dran vorbei. Es ist noch so früh, dass hier noch nichts los ist. Aber das ist auch gut so, denn so komme ich ohne Wartezeit in die Unterirdische Stadt. Auf den letzten Metern zu Fuß dort hin werde ich mal wieder auf meine Herkunft angesprochen. Ein älterer Türke kann sehr gut Deutsch. Er hat selber eine Weile in Deutschland gearbeitet und hat dort nach wie vor Familie. Den Tee muss lehne ich vorerst ab, denn ich möchte erst in die Tiefe. Ich verspreche auf dem Rückweg auf einen Tee zu pausieren. Und dann ist es schon so weit, es geht in die Tiefe.
Ich lasse mal wieder die Bilder für sich sprechen. Wenn man sich vorstellt, dass diese unterirdische Stadt gute 400 Jahre alt ist und richtig klug durchdacht ist, verblüffend! 




Es ist alles sehr eng und man muss sich oft ducken um sich nicht den Kopf zu stoßen, wie machen das denn bitte die Menschen die größer als ich sind? Da ich in der Motorradkombi unterwegs bin, halte ich den Aufenthalt etwas kürzer und bin nach einer Stunde wieder an der Oberfläche.
vermutlich könnte man da wirklich einen ganzen Tag durch turnen, sicherlich ein Paradies für Kinder!
Auf dem Weg zurück zu Kati kehre ich wie versprochen für einen Tee bei meinem Freund ein. Wieder mal wird über Gott und die Welt gesprochen, es ist aber dennoch nie langweilig! Dann geht es um meine Route in den Iran. Es sind noch Freunde von meinem Gastgeber dazu gekommen. Einer war lange LKW Fahrer und kennt die Strecken. Meine Route ist dann nach einer halben Stunde ausdiskutieren und abgewogen. Es bleibt die Strecke die ich mir schon grob überlegt hatte. Ich zeige euch diese dann nach dem absolvieren.
Jetzt geht es zurück Richtung Göreme aber erst noch eben nach Ürgüp.
Die Landschaft wird weiter abgelichtet, auch Videos kommen noch wieder einige dazu.
Wieder mal fehlen mir die Worte für diese atemberaubende Landschaft. Und was für ein Glück ich mit dem Wetter habe sagt mir ja jeder einheimische. Für diese Jahreszeit ist erstaunlich gutes und mildes Wetter! Auch ich darf ja mal einen Glücksgriff mit dem Wetter machen...




Dann merke ich bald aber auch das frühe aufstehen. Leider tun meine Schultern auch wieder mehr weh, das geht bereits seit zwei Wochen so und wird immer mehr, vermutlich weil ich die Arme beim fahren immer in der gleichen Position halte.
Außerdem trägt der kalte Fahrtwind sicherlich auch seinen Teil dazu bei.
Weil ich die nächsten Tage wieder weite Etappen geplant habe kehre ich zurück ins Hotel um mich zu schonen. Für die Zeit die ich hier in Göreme war habe ich dann aber auch echt viel gesehen, der Mobilität sei Dank! So geht der Tag nun entspannt für mich zu Ende und Morgen kann ich frisch durchstarten.

Jetzt noch eine bis zwei Informationen für euch. Die nächsten Tage kann ich nichts darüber sagen, wie es mit Internet aussehen wird. Vermutlich ab Donnerstag bin ich dann im Iran. Facebook ist da ja sowieso nicht, wie lange mein Blog für mich selber zugänglich bleiben wird oder ob dieser überhaupt unzugänglich gemacht wird, dass sehen wir dann. Auch das umgehen der Sperre ist teilweise nur noch sehr schwer möglich und ob das sinnvoll ist sei mal dahin gestellt...
Also bitte wundert euch nicht, wenn es jetzt wieder mal ein par Tage mehr dauert bis ich mich melde!
Und dann ist mir selber noch was aufgefallen, einen Hinweis dazu habe ich aber auch schon einmal bekommen. Wie ich ja schrieb ist der Blog sehr viel Arbeit und es wird beim schreiben oft sehr spät. Bitte verzeiht also auch die wirklich peinlichen Rechtschreibfehler oder wenn der Satzbau mal nicht erste Sahne sein sollte, mache ich nicht mit Absicht...
Und bevor ich es vergesse, nun habe ich ein "Gästebuch". Oben bei den Seiten könnt ihr dies anwählen!

Bis dahin guts Nächtle
Felix