Wer jetzt glaubt, dass meine Titelwahl ironisch gemeint sei,
der hat ins schwarze getroffen. Denn leider hängt über Istanbul das schlechte
Wetter fest und es regnet die meiste Zeit. Dennoch nutze ich die Zeit und
bummle wieder durch die Gegend. Nach dem Besuch eines Basares erwerbe ich einen
„Knirps“. Der ist so billig, ob er den Tag überstehen wird sehen wir dann. Jetzt
muss ich erst mal noch zur Post, denn ich benötige eine Karte für die
Entrichtung der Maut auf den Autobahnen der Türkei. Diese hätte man wohl auch
bei der Einreise an der Grenze kaufen können, habe ich aber nicht. Und als
Ausländer geht das nur auf einer Poststelle. Als ich höre wie aufwendig das ist, da gucke ich auch so wie der arme Türke:
Man muss einen Antrag ausfüllen, der nur auf Türkisch ist und es wird neben dem
Ausweis auch der Fahrzeugschein benötigt. Was ein Akt! Mich kostet der Spaß 45
Türkische Lira (TL), wovon 15 bereits als Bearbeitungsgebühr drauf gehen. Also
habe ich jetzt eine Art Prepaidkarte mit 30 TL zur Nutzung von Mautstraßen (meine Karte sieht ebenso aus wie die des Türken oben). Bei
gutem Wetter hätte mich das wohl sehr geärgert, aber bei Regen ist es mir egal,
dass ich fast 1 ½ Stunden auf der Post brauche. Ich erinnere mich an die Worte
einiger anderer Globetrotter: „Deine Geduld wird bei Behörden in der Heimat
später Grenzenlos sein...“. Ausgestattet mit meiner Maut Prepaidkarte und
Briefmarken verlasse ich dann Nachmittags die Post Richtung Hostel.
Dort eingetroffen verbringe ich erst einmal Zeit damit
Karten zu schreiben, viele Karten!
Wer eine Karte bekommt darf mir das dann hoch anrechnen, ich
mag nicht Karten schreiben, überhaupt nicht! Ich bin gespannt wie viele von
meinen fast 20 Karten es schaffen werden und wie lange diese benötigen.
Als der Regen dann noch mal nachlässt wage ich mich noch mal
für die Tür.
Die Karten werden auf den Weg gebracht und als Belohnung
gibt es früh Abendessen.
Heute wird es früh ins Bett gehen, denn ich habe mich für
Morgen früh mit Holger verabredet, der es Gestern Abend auch endlich nach Istanbul
geschafft hat.
Bei stärker werdendem Regen, welcher ein Trommelsolo auf
meinem Fenster hinlegt, packe ich mein Zelt ein und sonst alles was schon
weggepackt werden kann. Dann schlafe ich früh ein.
Dienstag, der 28.10.2014: Einmal Asien und zurück
Der Wecker, ja ausnahmsweise ein Wecker, klingelt um 7.30
Uhr.
Alle restlichen Sachen werden gepackt und es geht unter die
Dusche. Anschließend bringe ich meine ganzen Sachen schon mal runter in den
luggage room und checke aus.
Jetzt habe ich eine halbe Stunde um zu dem Treffpunkt mit
Holger vor der blauen Moschee zu gelangen, absolut ausreichend also. Wieder
laufe ich durch Regen, es ist ein Nieselregen mit einem kalten Lüftchen. Wir
schaffen es, nicht an einander vorbei zu laufen und so gehen Holger und ich zu
erst in die Blaue Moschee. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk. Jetzt müssen wir
einmal rum gehen, denn der Besuchereingang ist auf der anderen Seite, wo es für
Frauen auch die Möglichkeit gibt ein Kopftuch zu erwerben. Wir Männer haben es
einfacher, nur die Schuhe ausziehen.
Na ja, sagen wir mal Holger hatte es einfacher, denn er hat
nur Radlersandalen an.
Meine riesen großen Treter passen selbst einzeln kaum in die
Plastiktüten für die Schuhe, die man sich von der Roller abreißen kann. Selbst
in manchen Supermärkten habe ich an der Gemüsetheke schon größere Tüten
gesehen. Ich sehe lächerlich aus, als käme ich gerade vom shopping. Die
dreckigen Schuhspitzen schauen oben aus den Tüten, aber was soll ich machen...
Jetzt geht es hinein, WOW. Warum dieses Bauwerk auch blaue Moschee genannt wird
ist sofort klar. Aber seht selbst, auch wenn die Bilder das nicht einfangen
können. Die blauen und auch anders farbeigen Fließen glänzen vor sich hin!
Jetzt geht es weiter zur praktisch gegenüber liegenden Hagia
Sophia.
Die Schlange die ich Morgens schon im Vorbeihuschen gesehen
hatte ist länger geworden, viel viel länger! Holger und ich reihen uns also
ein, wir werden hier sicherlich 1 ½ Stunden stehen müssen und das bei dem
Wetter. Holger geht sich was zu naschen kaufen, da höre ich wie ein „Licensed
Guide“ eine Norwegische Familie anspricht. Er erklärt ihnen, dass ein
Audioführer drinnen 20 TL kostet und nicht halb so gut sei wie er, der auch nur
20 TL pro Nase verlangen würde. Der viel größere Vorteil aber, kein anstehen.
Er würde einfach mit den Teilnehmern nach vorne durch gehen, die Karten kaufen
und schnell durch die Sicherheitskontrolle drängeln. Die Familie nimmt an und
sie wollen gerade entschwinden, da kommt Holger zurück, dem ich sofort erkläre
was Sache ist. Wir hängen uns hinten dran und im Vorbeigehen an den Massen muss
ich etwas schmunzeln. Vorne an den Kassen werden fix die Eintrittskarten
erworben, dann geht es durch die Sicherheitskontrolle. Die ist lachhaft. Lose
Sachen wie Rucksäcke und Tüten werden einmal durchleuchtet und man geht durch
einen Metalldetektor. Das die Geräte andauernd Alarm schlagen, so wie auch bei
mir, juckt keinen! So viel zu dem Thema Sicherheitskontrolle, ein Witz!
Als unsere 6 man starke Gruppe dann auf dem Gelände ist, erklärt uns unser Führer Cem erst einmal ein par Sachen bevor es hinein geht. Die Führung
wird ca. 40 Minuten dauern und ich muss sagen, dass Cem diese wirklich sehr
interessant gestaltet hat. Wieder einmal lerne ich viel. Das muss ich ja noch mal erwähnen. Auf dieser Reise so viel zu erfahren hatte ich nicht erwartet! Als wir durch sind
drehen Holger und ich noch eine Runde, wir wollen noch Fotos machen:
Der Blick auf die Blaue Moschee von der Hagia Sofia aus:
An den Wänden und auch dem Boden. Die Marmorblöcke wurden in Scheiben geschnitten und dann passend zu einander ausgerichtet. Wie die das wohl damals schon konnten?:
Das Bauwerk hat viele Risse und ist nicht mehr überall ganz gerade.
Kann man dem Gebäude aber nicht verübeln bei dem Alter und einer Lage, in einer Region, in der sich die Erde auch ab und zu etwas bewegt:
Das Foto wurde nicht besonders schief aufgenommen, diese Stütze ist tatsächlich unfassbar schief.
Mich wundert es, dass dieses Bauwerk noch von alleine stehen kann:
Gegen 12 Uhr sind wir dann wieder vom Gelände, unsere Mägen
melden sich.
Da ich ja ein gutes und vor allem günstiges Restaurant in
der Nähe kenne, gehen wir dort noch essen. Es ist brechend voll, Mittagszeit
halt. Das bestätigt aber auch erneut, dass es sich um einen sehr guten Laden handelt!
Nach dem Essen verabschiede ich mich von Holger, denn ich
will ja gleich noch aufbrechen. Zurück am Hostel wird Kati beladen, dabei habe
ich viele Zuschauer.
Ich komme mir ein wenig so vor, als würde ich einen modernen
Esel bepacken.
Eine gute Stunde später als ursprünglich geplant geht es
dann für mich los.
Tja, jetzt bin ich schon einmal in Istanbul, dann muss ich
einfach einmal nach Asien rüber fahren, über eine Brücke, auf eigener Achse. Der
Autobahnabschnitt welcher über die Brücke führt ist eine Katastrophe, so wie
auch der Rest des Verkehrs. Ich fahre sicherlich 10 km Standstreifen, denn ich
sehe nicht ein komplett durchnässt zu werden. Zugegeben, Anfangs folgte ich einfach einem anderen Motorrad und später einem Krankenwagen.
Dann muss ich noch meine Prepaidkarte für die Maut raus
holen. Man fährt durch einen großen Torbogen wo überall Kameras hängen. Oben in
der Mitte hängt eine Lampe, die meist grün blinkt. Rot wird diese wohl nur,
wenn man nicht zahlt.
Ich halte meine Prepaidkarte hoch und es funktioniert. Die
Lampe blinkt grün und ich bekomme angezeigt, dass mir gerade 3,40 TL abgebucht
wurden. Was ein umständliches System! Dann ist es so weit, ich überquere den
Bosphorus und bin in Asien, geil!
Das ist ein Fotoausschnitt, den ich von meinem Video gemacht
habe.
Im Videobereich wird es dann auch bald mal das Video geben, nur ist mein Internet derzeit auf keinen Fall dazu in der Lage! Was für ein imposantes Gefühl auf diese Art und Weise
zwischen den Kontinenten zu wechseln, abgefahren! Jetzt ist meine Reise keine Europareise mehr! Ab sofort gilt meine Reise als Weltreise, da ich ja nun einen zweiten Kontinent mit auf der Liste habe...
Aber jetzt muss ich leider schon wieder umdrehen, Heute muss
ich ja noch meinen Campingplatz in Alexandroupolis erreichen und mein zweites
Paket entgegen nehmen.
Erst gegen 15.20 Uhr verlasse ich das letzte Stadtgebiet
Istanbuls.
Es ist schlechtes Wetter und sau kalt. 5°C zeigt mir meine
Anzeige, aber durch den extrem starken Wind fühle ich mich wie bei 0°C. Die
Griffheizung bollert schon auf der höchsten Stufe, es wird dunkel. Um 18 Uhr
ist dann die Grenze in Sicht und ich bereite mich schon mal wieder vor, alles
vorzuzeigen. "Ah Deutscher." sagt der erste, dem ich meine Papiere unter die Nase
halte. "Schönen Abend noch." Naja, werden wir sehen.
Das Gelände der Grenze ist voll, es steppt der Bär!
Auf der Maschine sitzende friere ich mir einen ab, dann bin
ich endlich mal wieder dran.
Erst mal die Polizeistation. Es wird gefragt wo ich war, was
ich da wollte und wie lange ich da war.
Ich werde weiter geschickt, jetzt noch die Kontrolle des
Zolls. Der Mitarbeiter sagt etwas auf türkisch zu mir, was ich nicht versteh.
Als ich in verdutzt anschaue macht er das Handzeichen für Essen. Ich schüttle
den Kopf und werde durch gewunken. Jetzt noch einmal die Dokumente beim
verlassen des Geländes Zeigen und ich bin durch. Das war aber ja erst der Türkische
Teil. Jetzt fahre ich wieder über eine lange Brücke und stehe im Stau. Ich
drängle mich vor, zumindest bis zum Seuchebecken kann ich vorfahren.
Auch die Griechen wollen wissen was ich in der Türkei wollte
und wo ich war.
Die Polizei winkt mich schnell weiter. Wenn ich nach Münster gefragt werde erkläre ich immer, dass es in der Nähe von Dortmund liegt. Da den verein fast jeder kennt ist das fast immer positiv und ich werde angelächelt. Dann werde ich beim
Zoll etwas gefragt, was mich schon für meine Rückkehr nächstes Jahr böses ahnen
lässt. Ob ich im Iran oder einem anderen Land gewesen wäre ist die Frage. Vor
allem den Iran muss ich zwei mal verneinen. Also werde ich auf meinen Rückweg
sicherlich alles auspacken dürfen und einige Fragen beantworten müssen.
Aber das lassen für den Moment erst mal das Problem des Zukunft Felix sein.
Aber das lassen für den Moment erst mal das Problem des Zukunft Felix sein.
Ich drehe noch einmal am Gas und erreiche dann nach noch
einmal 30 Minuten meinen Campingplatz. Jetzt bin ich auch echt erschöpft. 5 ½ Stunden
habe ich Heute auf dem Motorrad verbracht. Nach dem aufbauen des Zeltes geht es
noch für ein Stündchen in das Restaurant des Campingplatzes und es gibt ein
Bier. Damit endet der Tag dann, wieder mal im Regen.
Mittwoch, der 29.10.14: Es fängt an zu nerven
Als ich wach werde höre ich wieder mal den Regen auf mein
Zelt prasseln. So langsam bekomme ich einen Koller. Dieses miese sch*** Wetter.
Eine Weile verbringe ich im Zelt. Als es etwas schwächer wird mache ich einen
Spaziergang über den Campingplatz. Ausgestorben, nur meine Nachbarn und ich. Es
scheinen Französsische Backpacker zu sein. Nach einem stück Brot lege ich mich
wieder ins Zelt und schlafe einfach ein, für fast drei Stunden. Als ich wieder
wach werde, na wer errät es? Regen. Jeder kennt es, wie schlechtes Wetter
deprimieren kann, aber in meiner Situation ist das echt mies! Denn zum einen
dauert es schon länger an und ich werde so die Gegend bis nach Izmir runter
auch wohl kaum genießen können!
Ich schnappe mir den Laptop und meine Landkarten von der
Türkei und dem Iran.
Jetzt sitze ich wieder mal in dem Restaurant und schaue raus
auf schlechtes Wetter.
Morgen Vormittag werde ich auf jeden Fall wieder aufbrechen,
auch wenn das Wetter vermutlich schlecht bleiben wird. Dann geht es wieder über
die Grenze und dann runter zu den Dardanellen.
Ob die mit Hilfe des Computers merken werden, dass ich gerade vor zwei Tagen in der Türkei war frage ich mich. Denn dann werde ich mit Sicherheit extrem doof angeschaut werden und meine Story zig mal erzählen müssen. Hoffen wir mal, dass die einfach den Stempel in den Pass donnern, jetzt haben sie einen zum stempeln!
Ob die mit Hilfe des Computers merken werden, dass ich gerade vor zwei Tagen in der Türkei war frage ich mich. Denn dann werde ich mit Sicherheit extrem doof angeschaut werden und meine Story zig mal erzählen müssen. Hoffen wir mal, dass die einfach den Stempel in den Pass donnern, jetzt haben sie einen zum stempeln!
Über Troja und vielleicht noch die ein oder andere
Sehenswürdigkeit geht es dann vermutlich bis Montag runter nach Izmir.
Weil ich etwas Zeit hatte jetzt hier mal ein Bild meiner
bisherigen Route.
Alles weitere wird man dann sehen. Ich hoffe ja darauf, dass
die nächste Woche vielleicht wieder besseres Wetter wird. 20°C brauche ich ja
nicht, aber mal kein Regen und ein Stückchen blauer Himmel, das wäre echt eine
angenehme Abwechslung...
Kurzer Nachtrag:
Ich bin mir nicht sicher, ob die "Follow by Email" Sache funktioniert!!!
Falls nicht müsst ihr mir das bitte mitteilen und erst mal alle par Tage wieder rein schauen!
Kurzer Nachtrag:
Ich bin mir nicht sicher, ob die "Follow by Email" Sache funktioniert!!!
Falls nicht müsst ihr mir das bitte mitteilen und erst mal alle par Tage wieder rein schauen!