Mittwoch, 29. Oktober 2014

Ein letztes Mal Griechenland!

Montag, der 27.10.2014: Istanbul und das schöne Wetter
Wer jetzt glaubt, dass meine Titelwahl ironisch gemeint sei, der hat ins schwarze getroffen. Denn leider hängt über Istanbul das schlechte Wetter fest und es regnet die meiste Zeit. Dennoch nutze ich die Zeit und bummle wieder durch die Gegend. Nach dem Besuch eines Basares erwerbe ich einen „Knirps“. Der ist so billig, ob er den Tag überstehen wird sehen wir dann. Jetzt muss ich erst mal noch zur Post, denn ich benötige eine Karte für die Entrichtung der Maut auf den Autobahnen der Türkei. Diese hätte man wohl auch bei der Einreise an der Grenze kaufen können, habe ich aber nicht. Und als Ausländer geht das nur auf einer Poststelle. Als ich höre wie aufwendig das ist, da gucke ich auch so wie der arme Türke:


Man muss einen Antrag ausfüllen, der nur auf Türkisch ist und es wird neben dem Ausweis auch der Fahrzeugschein benötigt. Was ein Akt! Mich kostet der Spaß 45 Türkische Lira (TL), wovon 15 bereits als Bearbeitungsgebühr drauf gehen. Also habe ich jetzt eine Art Prepaidkarte mit 30 TL zur Nutzung von Mautstraßen (meine Karte sieht ebenso aus wie die des Türken oben). Bei gutem Wetter hätte mich das wohl sehr geärgert, aber bei Regen ist es mir egal, dass ich fast 1 ½ Stunden auf der Post brauche. Ich erinnere mich an die Worte einiger anderer Globetrotter: „Deine Geduld wird bei Behörden in der Heimat später Grenzenlos sein...“. Ausgestattet mit meiner Maut Prepaidkarte und Briefmarken verlasse ich dann Nachmittags die Post Richtung Hostel.
Dort eingetroffen verbringe ich erst einmal Zeit damit Karten zu schreiben, viele Karten!
Wer eine Karte bekommt darf mir das dann hoch anrechnen, ich mag nicht Karten schreiben, überhaupt nicht! Ich bin gespannt wie viele von meinen fast 20 Karten es schaffen werden und wie lange diese benötigen.
Als der Regen dann noch mal nachlässt wage ich mich noch mal für die Tür.
Die Karten werden auf den Weg gebracht und als Belohnung gibt es früh Abendessen.
Heute wird es früh ins Bett gehen, denn ich habe mich für Morgen früh mit Holger verabredet, der es Gestern Abend auch endlich nach Istanbul geschafft hat.
Bei stärker werdendem Regen, welcher ein Trommelsolo auf meinem Fenster hinlegt, packe ich mein Zelt ein und sonst alles was schon weggepackt werden kann. Dann schlafe ich früh ein.

Dienstag, der 28.10.2014: Einmal Asien und zurück
Der Wecker, ja ausnahmsweise ein Wecker, klingelt um 7.30 Uhr.
Alle restlichen Sachen werden gepackt und es geht unter die Dusche. Anschließend bringe ich meine ganzen Sachen schon mal runter in den luggage room und checke aus.
Jetzt habe ich eine halbe Stunde um zu dem Treffpunkt mit Holger vor der blauen Moschee zu gelangen, absolut ausreichend also. Wieder laufe ich durch Regen, es ist ein Nieselregen mit einem kalten Lüftchen. Wir schaffen es, nicht an einander vorbei zu laufen und so gehen Holger und ich zu erst in die Blaue Moschee. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk. Jetzt müssen wir einmal rum gehen, denn der Besuchereingang ist auf der anderen Seite, wo es für Frauen auch die Möglichkeit gibt ein Kopftuch zu erwerben. Wir Männer haben es einfacher, nur die Schuhe ausziehen.
Na ja, sagen wir mal Holger hatte es einfacher, denn er hat nur Radlersandalen an.
Meine riesen großen Treter passen selbst einzeln kaum in die Plastiktüten für die Schuhe, die man sich von der Roller abreißen kann. Selbst in manchen Supermärkten habe ich an der Gemüsetheke schon größere Tüten gesehen. Ich sehe lächerlich aus, als käme ich gerade vom shopping. Die dreckigen Schuhspitzen schauen oben aus den Tüten, aber was soll ich machen... Jetzt geht es hinein, WOW. Warum dieses Bauwerk auch blaue Moschee genannt wird ist sofort klar. Aber seht selbst, auch wenn die Bilder das nicht einfangen können. Die blauen und auch anders farbeigen Fließen glänzen vor sich hin!




Jetzt geht es weiter zur praktisch gegenüber liegenden Hagia Sophia.
Die Schlange die ich Morgens schon im Vorbeihuschen gesehen hatte ist länger geworden, viel viel länger! Holger und ich reihen uns also ein, wir werden hier sicherlich 1 ½ Stunden stehen müssen und das bei dem Wetter. Holger geht sich was zu naschen kaufen, da höre ich wie ein „Licensed Guide“ eine Norwegische Familie anspricht. Er erklärt ihnen, dass ein Audioführer drinnen 20 TL kostet und nicht halb so gut sei wie er, der auch nur 20 TL pro Nase verlangen würde. Der viel größere Vorteil aber, kein anstehen. Er würde einfach mit den Teilnehmern nach vorne durch gehen, die Karten kaufen und schnell durch die Sicherheitskontrolle drängeln. Die Familie nimmt an und sie wollen gerade entschwinden, da kommt Holger zurück, dem ich sofort erkläre was Sache ist. Wir hängen uns hinten dran und im Vorbeigehen an den Massen muss ich etwas schmunzeln. Vorne an den Kassen werden fix die Eintrittskarten erworben, dann geht es durch die Sicherheitskontrolle. Die ist lachhaft. Lose Sachen wie Rucksäcke und Tüten werden einmal durchleuchtet und man geht durch einen Metalldetektor. Das die Geräte andauernd Alarm schlagen, so wie auch bei mir, juckt keinen! So viel zu dem Thema Sicherheitskontrolle, ein Witz!
Als unsere 6 man starke Gruppe dann auf dem Gelände ist, erklärt uns unser Führer Cem erst einmal ein par Sachen bevor es hinein geht. Die Führung wird ca. 40 Minuten dauern und ich muss sagen, dass Cem diese wirklich sehr interessant gestaltet hat. Wieder einmal lerne ich viel. Das muss ich ja noch mal erwähnen. Auf dieser Reise so viel zu erfahren hatte ich nicht erwartet! Als wir durch sind drehen Holger und ich noch eine Runde, wir wollen noch Fotos machen:



Der Blick auf die Blaue Moschee von der Hagia Sofia aus:



An den Wänden und auch dem Boden. Die Marmorblöcke wurden in Scheiben geschnitten und dann passend zu einander ausgerichtet. Wie die das wohl damals schon konnten?:


Das Bauwerk hat viele Risse und ist nicht mehr überall ganz gerade.
Kann man dem Gebäude aber nicht verübeln bei dem Alter und einer Lage, in einer Region, in der sich die Erde auch ab und zu etwas bewegt:


Das Foto wurde nicht besonders schief aufgenommen, diese Stütze ist tatsächlich unfassbar schief.
Mich wundert es, dass dieses Bauwerk noch von alleine stehen kann:


Gegen 12 Uhr sind wir dann wieder vom Gelände, unsere Mägen melden sich.
Da ich ja ein gutes und vor allem günstiges Restaurant in der Nähe kenne, gehen wir dort noch essen. Es ist brechend voll, Mittagszeit halt. Das bestätigt aber auch erneut, dass es sich um einen sehr guten Laden handelt!


Nach dem Essen verabschiede ich mich von Holger, denn ich will ja gleich noch aufbrechen. Zurück am Hostel wird Kati beladen, dabei habe ich viele Zuschauer.
Ich komme mir ein wenig so vor, als würde ich einen modernen Esel bepacken.
Eine gute Stunde später als ursprünglich geplant geht es dann für mich los.
Tja, jetzt bin ich schon einmal in Istanbul, dann muss ich einfach einmal nach Asien rüber fahren, über eine Brücke, auf eigener Achse. Der Autobahnabschnitt welcher über die Brücke führt ist eine Katastrophe, so wie auch der Rest des Verkehrs. Ich fahre sicherlich 10 km Standstreifen, denn ich sehe nicht ein komplett durchnässt zu werden. Zugegeben, Anfangs folgte ich einfach einem anderen Motorrad und später einem Krankenwagen.
Dann muss ich noch meine Prepaidkarte für die Maut raus holen. Man fährt durch einen großen Torbogen wo überall Kameras hängen. Oben in der Mitte hängt eine Lampe, die meist grün blinkt. Rot wird diese wohl nur, wenn man nicht zahlt.
Ich halte meine Prepaidkarte hoch und es funktioniert. Die Lampe blinkt grün und ich bekomme angezeigt, dass mir gerade 3,40 TL abgebucht wurden. Was ein umständliches System! Dann ist es so weit, ich überquere den Bosphorus und bin in Asien, geil!



Das ist ein Fotoausschnitt, den ich von meinem Video gemacht habe.
Im Videobereich wird es dann auch bald mal das Video geben, nur ist mein Internet derzeit auf keinen Fall dazu in der Lage! Was für ein imposantes Gefühl auf diese Art und Weise zwischen den Kontinenten zu wechseln, abgefahren! Jetzt ist meine Reise keine Europareise mehr! Ab sofort gilt meine Reise als Weltreise, da ich ja nun einen zweiten Kontinent mit auf der Liste habe...
Aber jetzt muss ich leider schon wieder umdrehen, Heute muss ich ja noch meinen Campingplatz in Alexandroupolis erreichen und mein zweites Paket entgegen nehmen.
Erst gegen 15.20 Uhr verlasse ich das letzte Stadtgebiet Istanbuls.
Es ist schlechtes Wetter und sau kalt. 5°C zeigt mir meine Anzeige, aber durch den extrem starken Wind fühle ich mich wie bei 0°C. Die Griffheizung bollert schon auf der höchsten Stufe, es wird dunkel. Um 18 Uhr ist dann die Grenze in Sicht und ich bereite mich schon mal wieder vor, alles vorzuzeigen. "Ah Deutscher." sagt der erste, dem ich meine Papiere unter die Nase halte. "Schönen Abend noch." Naja, werden wir sehen.
Das Gelände der Grenze ist voll, es steppt der Bär!
Auf der Maschine sitzende friere ich mir einen ab, dann bin ich endlich mal wieder dran.
Erst mal die Polizeistation. Es wird gefragt wo ich war, was ich da wollte und wie lange ich da war.
Ich werde weiter geschickt, jetzt noch die Kontrolle des Zolls. Der Mitarbeiter sagt etwas auf türkisch zu mir, was ich nicht versteh. Als ich in verdutzt anschaue macht er das Handzeichen für Essen. Ich schüttle den Kopf und werde durch gewunken. Jetzt noch einmal die Dokumente beim verlassen des Geländes Zeigen und ich bin durch. Das war aber ja erst der Türkische Teil. Jetzt fahre ich wieder über eine lange Brücke und stehe im Stau. Ich drängle mich vor, zumindest bis zum Seuchebecken kann ich vorfahren.
Auch die Griechen wollen wissen was ich in der Türkei wollte und wo ich war.
Die Polizei winkt mich schnell weiter. Wenn ich nach Münster gefragt werde erkläre ich immer, dass es in der Nähe von Dortmund liegt. Da den verein fast jeder kennt ist das fast immer positiv und ich werde angelächelt. Dann werde ich beim Zoll etwas gefragt, was mich schon für meine Rückkehr nächstes Jahr böses ahnen lässt. Ob ich im Iran oder einem anderen Land gewesen wäre ist die Frage. Vor allem den Iran muss ich zwei mal verneinen. Also werde ich auf meinen Rückweg sicherlich alles auspacken dürfen und einige Fragen beantworten müssen.
Aber das lassen für den Moment erst mal das Problem des Zukunft Felix sein.
Ich drehe noch einmal am Gas und erreiche dann nach noch einmal 30 Minuten meinen Campingplatz. Jetzt bin ich auch echt erschöpft. 5 ½ Stunden habe ich Heute auf dem Motorrad verbracht. Nach dem aufbauen des Zeltes geht es noch für ein Stündchen in das Restaurant des Campingplatzes und es gibt ein Bier. Damit endet der Tag dann, wieder mal im Regen.

Mittwoch, der 29.10.14: Es fängt an zu nerven
Als ich wach werde höre ich wieder mal den Regen auf mein Zelt prasseln. So langsam bekomme ich einen Koller. Dieses miese sch*** Wetter. Eine Weile verbringe ich im Zelt. Als es etwas schwächer wird mache ich einen Spaziergang über den Campingplatz. Ausgestorben, nur meine Nachbarn und ich. Es scheinen Französsische Backpacker zu sein. Nach einem stück Brot lege ich mich wieder ins Zelt und schlafe einfach ein, für fast drei Stunden. Als ich wieder wach werde, na wer errät es? Regen. Jeder kennt es, wie schlechtes Wetter deprimieren kann, aber in meiner Situation ist das echt mies! Denn zum einen dauert es schon länger an und ich werde so die Gegend bis nach Izmir runter auch wohl kaum genießen können!
Ich schnappe mir den Laptop und meine Landkarten von der Türkei und dem Iran.
Jetzt sitze ich wieder mal in dem Restaurant und schaue raus auf schlechtes Wetter.
Morgen Vormittag werde ich auf jeden Fall wieder aufbrechen, auch wenn das Wetter vermutlich schlecht bleiben wird. Dann geht es wieder über die Grenze und dann runter zu den Dardanellen.
Ob die mit Hilfe des Computers merken werden, dass ich gerade vor zwei Tagen in der Türkei war frage ich mich. Denn dann werde ich mit Sicherheit extrem doof angeschaut werden und meine Story zig mal erzählen müssen. Hoffen wir mal, dass die einfach den Stempel in den Pass donnern, jetzt haben sie einen zum stempeln!
Über Troja und vielleicht noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit geht es dann vermutlich bis Montag runter nach Izmir.
Weil ich etwas Zeit hatte jetzt hier mal ein Bild meiner bisherigen Route.



Alles weitere wird man dann sehen. Ich hoffe ja darauf, dass die nächste Woche vielleicht wieder besseres Wetter wird. 20°C brauche ich ja nicht, aber mal kein Regen und ein Stückchen blauer Himmel, das wäre echt eine angenehme Abwechslung...


Kurzer Nachtrag:
Ich bin mir nicht sicher, ob die "Follow by Email" Sache funktioniert!!!
Falls nicht müsst ihr mir das bitte mitteilen und erst mal alle par Tage wieder rein schauen!

Sonntag, 26. Oktober 2014

Eine ganze Woche...!

Es ist wohl mal wieder an der Zeit die letzten Tage ein kleinen wenig Revue passieren zu lassen.

Sonntag, der 19.10.2014: Klein ist doch die Welt!
Ich schaffte es auszuschlafen, abgefahren! Der Hahn der um 6 Uhr Alarm schlug und auch die Sonne konnte ich tatsächlich mal bis 11 Uhr ignorieren und noch einmal weg dösen. Anschließend begab ich mich mal wieder ins Meer, so wollte ich schließlich später noch duschen und das Zelt grob sauber machen. Bei dem Spaziergang zum trocknen nach der Dusche viel mir schnell auf, dass sich was an „meinem“ Strand getan hatte. Ein neues weißes großes Fahrzeug stand am anderen Ende des Strandes. Als ich näher kam musste ich etwas schmunzeln. Auf dem Nummernschild standen zwei mir sehr gut bekannten Buchstaben, OS! Abgefahren wie klein die Welt doch ist dachte ich mir. So traf ich auf Doris und Bernhard, hoffentlich richtig geschrieben...! Ich wurde nett begrüßt und quatschte eine ganze Zeit. Die Sonne brannte und Doris bat mich und Bernhard hinein in das Wohnmobil. Die beiden hatten, frisch aus der Türkei kommend, noch Baklava. So saßen wir also noch eine Weile gesellig im Wohnmobil und ich aß schon jetzt mein erstes Türkisches Essen. Auch mein erstes Türkisches Geld erhielt ich, denn die beiden hatten noch sechs Türkische Lira übrig, die sie mir schenkten. Wie nett! Es war wirklich eine erfrischende Abwechslung, so viel mir am Strand bald die Decke auf den Kopf. Aber wen wundert das, so waren solche langen Stopps nie eingeplant! Am Abend wurde dann mal wieder der Kocher angeworfen und es gab mal wider ein warmes Abendessen.

Montag, der 20.10.2014: Volkswagen, was sonst...
Am nächsten Tag schaffte ich es dann den Morgen einfach zu verbummeln. Gegen Mittag schwang ich mich dann auf Kati, denn ich wollte zu einem VW Autohaus um einen Stecker zu bestellen. Denn leider hatte ich einen falschen Stecker eingesteckt und so war die Stromversorgung in meinem Koffer noch ohne Funktion. Glücklicher Weise hatte ich mich für eine Stecker Verbindung von VW endschieden, denn die gab es ja überall! Und tatsächlich erreichte ich dann nach kurzem ein VW Autohaus, welches mir Kissoudakis (eine frühere Bekanntschaft) zuvor per Facebook genannt hatte.


Leider war das Englisch der Mitarbeiter auf gut Deutsch gesagt beschissen. Aber mit dem falschen Stecker in der Hand konnte ich dem Mitarbeiter dann doch klar machen, was ich von ihm wollte. Kurze Zeit später bekam ich einen Schwächeanfall. Um die 12€ wird mich der Stecker kosten. Uff, in Deutschland hätte ich um 3-4€ bezahlt, nur mal als Vergleich. Da ich keine Wahl hatte wurde der Stecker bestellt und mir wurde zugesichert, dass dieser in zwei Tagen eintreffen werde. Wir werden ja sehen... Da ich sowieso kurz vor Alexandroupolis war, drehte ich noch eine Runde durch die Stadt und füllte Kati’s Tank und den des Kochers schon mal auf. Auf dem Rückweg zum Strand bremste ich dann noch kurz beim Bäcker ein um Brot und was zum naschen zu kaufen. Ein Brot und was zu naschen brachte ich Doris und Bernhard als kleines Dankeschön mit. Der Rest an naschkram war für Georgyos als Denkeschön gedacht. Es war gerade erst halb drei, da freute ich mich sehr über die Einladung von Bernhard zu einem „Tomatenteller“, so hatte ich ja auch noch nicht gefrühstückt...! Leider hatte ich keine Kamera dabei, der Teller den ich bekam war mit Mühe hergerichtet. Ach was war das schön, frischen Salat hatte ich länger nicht gehabt. Und so saß ich noch mal drei Stunden mit Doris und Bernhard zusammen und klönte mit Ihnen. Abends gab es dann nur noch eine Scheibe Brot und dann rief mal wieder früh das Zelt. An dieser Stelle sei etwas erklärt: Es ist erstaunlich wie schnell sich der Körper seinem natürlichen Rhythmus hingibt. Müde werden so bald es dämmert, schlafen gehen so bald es dunkel ist und aufstehen sobald der neue Tag beginnt. Das ist eine ganz besondere Art der Freiheit, welche ich wirklich sehr schätzen gelernt habe. Für mich stelle ich fest, dass ich ausgeglichener bin, am Tage keine Müdigkeitsanfälle kommen und ich in meinem Zelt meist besser schlafe als zu Hause in einem Bett mit Lattenrost...! Aber das ist ein Thema für sich.

Dienstag, der 21.10.14: Feines Frühstück...
... weniger feines Wetter. Gegen 10 Uhr verabschieden sich Doris und Bernhard von mir, die beiden werden weiter Richtung Heimat fahren. Mir wird noch eine Tüte in die Hand gedrückt. Der Inhalt freut mich sehr, denn ich erhalte Schwarzbrot, etwas Marmelade und eine Auswahl an Schmierkäse. Das Frühstück ist ein voller Erfolg, so ist doch wirklich jede Abwechslung willkommen! Den Tag über sortiere ich mal wieder mein Gepäck neu, vor allem meine „Küche“ wird zum tausendsten mal umsortiert. Der Tag geht ohne große Ereignisse vorüber. Das Wetter fängt an mir Sorgen zu bereiten, da es immer frischer wird, der Wind hat deutlich zugelegt und die Wolken schreien danach sich zu entladen. Da ich davon ausgehe, dass es ab jetzt immer kälter werden wird und dann wohl bleiben wird, mache ich sicherheitshalber schon mal das Futter in die Motorradkombi!

Mittwoch, der 22.10.14: Der Umzug
Früh aus den Federn räume ich meinen Kram zusammen, das meiste habe ich am Abend noch geräumt und verpackt. Die Nacht ist zum Glück noch trocken geblieben. Schnell ist alles verstaut und es kann los gehen. Auf dem weg zum Campingplatz halte ich noch kurz beim Lidl, der Lebensmittelvorrat wird aufgestockt. Am Campingplatz eingetroffen ist das erste was ich mache, nach meinem Paket zu fragen. Es hat wirklich geklappt, ich halte das erste der beiden Pakete in der Hand! Immerhin kann ich bis Mittags mein Camp errichten und dann auch den Reifen hinten ersetzten. Bevor ich die Mission starte gehe ich erst einmal meinen „Nachbarn“ kennen lernen. Holger ist in einer Parzelle schräg hinter mir, kommt aus Deutschland und fährt mit dem Fahrrad durch die Weltgeschichte. Dafür wird er sich maximal drei Jahre Zeit lassen, aber das sollte für den Anfang ja auch reichen. Es ist aber auch nicht seine erste Reise wie er mir erzählt, sehr interessant! Und jetzt das lustigste, Holger wartet auch auf ein Paket aus Deutschland und hängt hier fest. Kein Witz! Dann geht es an den Reifenwechsel, denn bevor die nächsten Tage schlechtes Wetter ist möchte ich das erledigt haben. Auch die Kette wird etwas gereinigt und neu gespannt. Etwas Pflege muss ja auch sein...


Und ja, der Reifen hätte vielleicht noch 1000km gehalten, aber zum einen ist er für sehr losen Untergrund nicht mehr das Beste und zum anderen zeigt der Reifen nun um jeden Profilblock starke Rissbildung. Und in der Türkei erst zu wechseln und vorerst mit drei Ersatzreifen weiter zu fahren, dazu fehlt mir auch echt die Möglichkeit! Aber nun gut, ich weiß jetzt was dieser Reifen kann und vor allem wie lange und das ist schon mal gut! Nach der Arbeit gibt es Nachmittags frühes Abendessen und auch Holger setzt sich auf ein par Tortellini dazu. Am Abend haben wir uns dann noch auf ein Bier in das Restaurant des Campingplatzes gesetzt und im Internet gesurft. Es ging mal wirklich spät ins Zelt. Bis her war ich noch nie bis kurz vor Mitternacht außerhalb des Zeltes unterwegs!

Donnerstag, der 23.10.2014: Volle Breitseite Unwetter
Morgens beginnt der Tag harmlos. Nach dem Duschen gehe ich ein wenig spazieren, mache noch ein par Kleinigkeiten an Kati und dann wird das Wetter immer schlechter. Ab ca. 11 Uhr sitze ich dann in dem Restaurant des Campingplatzes, Holger gesellt sich nach der Pflege seines Fahrrads auch dazu.


Draußen tobt ein Unwetter.



In einer kurzen Regenpause wird mal kurz gecheckt ob das Zelt steht und trocken ist. Es hat sich nicht weit vom Zelt ein See gebildet. Da es weiter und noch stärker regnet ist zu befürchten, dass es später noch ein lustiges plantschen wird. In der nächsten Regenpause ziehe ich aus Sicherheitsgründen einen Graben um mein Zelt und versuche die Seen zu entleeren, welche sich um meinen Platz herum gebildet haben, sie haben sich vergrößert!



Doch es beruhigt sich gegen Abend und es gibt doch wirklich noch wenige Lücken mit blauem Himmel und die Sonne ist zwischendurch auch noch zu sehen. Wie ich mich darüber freue:



Am Abend gibt es dann was nicht selbst gekochtes im Restaurant. Denn irgendwie muss man ja rechtfertigen, dass man den ganzen Tag Strom “klaut“...! Die Nacht verläuft überraschend ruhig und ich komme wirklich zum schlafen.

Freitag, der 24.10.2014: Regelbrüche! 
Der Tag beginnt recht früh, also wird erst ein wenig gebummelt, anschließend fahre ich zu VW meinen Stecker abholen. Zumindest hatte ich das vorgehabt. Als ich da ankomme ist die Enttäuschung groß, war ja klar. Der Typ hat mich also doch nicht verstanden und mir noch einmal den selben Stecker bestellt den ich schon habe. Sch***e! Aber was soll’s, der Azubi erklärt mir auf Englisch, dass der Stecker in Griechenland nicht auf Lager ist und aus Deutschland geordert werden muss. Das dauert mindestens fünf Tage. Also schon mal ein Reinfall. Ich kontaktiere einen Freund in Deutschland, Onur, dieser hat Familie in Izmir (Türkei). Er erklärt sich bereit mir den Stecker zu schicken so bald er ihn bekommt. Also den nächsten Freund angerufen, Sascha, den man schon vom Anfang meines Blogs kennt. Dieser hatte mir schon meine Schuhe zum Bahnhof in Düsseldorf gebracht. Er Arbeitet noch bei VW und bestellt mir umgehend den Stecker. An dieser Stelle schon mal Danke an die beiden, die sich für mich kümmern. Es ist wirklich klasse solche Freunde zu haben! Da mir bei dem warten auf das Paket aus Deutschland die Decke auf den Kopf fällt erkundige ich mich bei Onur, ob ich auch ohne Reisepass in die Türkei einreisen kann. Generell kein Problem, nur wenn man mit einem Fahrzeug einreißt soll es angeblich mit der ID-Card nicht funktionieren. Onur belehrt mich eines besseren, also spontaner Aufbruch. Ich beschließe über das Wochenende nach Istanbul zu fahren und Dienstag zurück nach Griechenland um mein Paket zu holen. Auch Holger will Heute noch in die Türkei aufbrechen. Es kommt zu meinem ersten Regelverstoß. Denn nach dem Duschen und anschließendem Lagerabbau haben wir es bereits 16 Uhr. So spät aufzubrechen ist total dumm, denn es wird ja schon in drei Stunden dunkel und ich werde nicht mehr so viel Strecke schaffen können! Aber ich will von dem Campingplatz runter und nicht noch eine Nacht zahlen. Es geht in gewohntem Tempo die Hauptstraße zur Grenze. Die Straße ist wie ausgestorben:


Der Übergang auf Griechischer Seite ist in 2 Minuten getan, der Grenzer kann sogar gut Deutsch sprechen. Die Türkische Grenze hat es in sich. Ich muss vier mal meine Dokumente vorzeigen. Einmal werde ich wörtlich gefragt: „Going to Syria?...Boom...Boom...Boom?!?“ Etwas verdutzt verneine ich dies selbstverständlich! Der Grenzübergang kostet mich so viel Zeit wie nie zu vor, dass hatte ich nicht erwartet! Aber geschafft:


Ich versuche etwas Zeit gut zu machen und nutze die Anfangs gut ausgebaute Strecke aus. Irgendwann biege ich rechts ab, ich will an das Mamarameer um dort die Nacht zu verbringen. Als ich bereits im dunklen die Stadt Sarköy am Meer erreiche muss ich feststellen, dass Camping hier nicht möglich ist. Es ist eine vollständig zugebaute Touristen Stadt ohne Grünflächen! Ich muss also weiter die Küste runter fahren um einen Platz zu finden. Doch leider kommt der nicht, der Wind wird immer stärker und ich bin schon etwas Müde. Das ist bereits mein zweiter Regelverstoß. Ich Fahre weiter obwohl ich schon müde bin, noch zwei Stunden! Die Straße führt so nah am Meer, dass ich zwischenzeitlich bereits die Gischt im Gesicht habe. Oh man, ich kann nichts finden. Da kommen die ersten Tropfen. Ich ziehe die Reißleine, egal wo jetzt! An der Straße suche ich mir eine „Nothaltebucht“, hier muss ich jetzt zusehen. Es Regnet bereits kräftig und ich habe schon Schwierigkeiten das Zelt aufzubauen, so derbe bläst der Wind. Ein Unwetter scheint aufzuziehen. Nach dem das Zelt steht und ich alles im „trockenen“ habe wird es immer schlimmer. Ich gehe wieder raus in den Regen und mache mehr Abspannseile an das Zelt. Nass zurück im Zelt geht es in den Schlafsack. An Schlafen ist nicht zu denken. Es vergeht nicht eine Stunde, da muss ich raus und noch mehr Abspannseile montieren. Eine halbe Stunde später liege ich nass im Zelt und bekomme mein Zeltgestänge ins Gesicht gedrückt. Verdammte Sch***e! Schnell raus. Der sich nicht unweit von mir entstandene Wasserfall stört mich in diesem Moment nicht. Das Problem ist einfach, dass ich die Heringe zuvor kaum in den Boden bekomme hatte. Der Regen hat diesen nun so aufgeweicht, dass mehrere Heringe rausfliegen. Also geht es etwas näher an das Lose Geröll, ich muss mir Steine besorgen. Diese sind teilweise kaum zu tragen, ich verletze mich an der linken Hand an einer scharfen Kante. Das ich wie doof blute sehe ich aber erst später. Ich bin zurück im Zelt und hoffe nun den Sturm über nicht noch einmal raus zu müssen. Nun liege ich im Schlafsack, immerhin in einer neuen halbwegs trockenen Boffi und meinem trockenem Fließpullover! Bereits öfters zuvor habe ich von Respekt gesprochen, welchen ich vor manchen Situationen habe. Dieser ist hier auch vorhanden, aber viel schlimmer, ich habe das erste mal wirklich Sorge um nicht von Angst zu sprechen. Der Regen löst immer mehr Geröll, ich höre immer wieder herabstürzende Brocken und Erdrutsche. Der Wasserfall ist riesig geworden. Wenn mich ein Erdrutsch erwischt könnte mich das mein Leben kosten, dass ist mir klar. Ich möchte nicht dramatisch klingen, doch die Situation war Lebensgefährlich! Noch ein Regelbruch! Meine Mutter weise ich an mich am nächsten Morgen anzurufen. Sollte ich mich nicht melden ist ggf. etwas passiert und ich konnte nicht mehr den SOS Knopf am Tracker erreichen. Ich liege wach, es ist bereits 2 Uhr. Immer wieder schaue ich aus dem Zelt, die Sicht ist schlecht, aber ich muss ja wissen, wie nah mir die Erdrutsche kommen, welche ich immer wieder höre:


Mir schwirren viele Gedanken durch den Kopf, einer wird wohl prägend und entscheidend sein. Wenn ich Morgen früh unverletzt bin, mein Equipment nicht zerstört ist und am wichtigsten, ich immer noch Lust auf das weiterreisen habe, dann werde ich die weitere Reise wohl auch schaffen. Andernfalls würde es das Ende meiner Reise bedeuten, dass ist mir klar! Der Sturm schwächt nicht ab, ich komme ab und zu dazu mal 10 Minuten die Augen zu schließen. Mir tut alles weh, ich bin erschöpft und habe Hunger. Ich habe ja seit dem Abend zuvor nichts mehr gegessen. Schon wieder ein Regelverstoß, so brauche ich ja irgendwie Energie! Gegen 5 Uhr schaue ich das letzte mal auf die Uhr, anschließend schaffe ich es tatsächlich noch zwei Stunden zu schlafen.

Samstag, der 25.10.2014: Unverletzt, mehr oder weniger!
Als ich gegen 7 Uhr wach werde scheine ich es überstanden zu haben. Es hat aufgehört zu regnen, der Wind bläst noch, aber ist deutlich abgeschwächt. Als ich realisiere, was sich um mich herum abgespielt hat bin ich froh am Leben zu sein. Beschwören kann ich es nicht, aber ich glaube, dass ich mich noch nie so darüber gefreut habe mehr oder weniger Unverletzt zu sein. Der Schnitt an der linken Hand ist sehr ärgerlich und muss erst mal gründlich ausgewaschen werden!
Dann komme ich sogar in das Vergnügen etwas blauen Himmel und ein wenig Sonne zu sehen.


Hier noch Bilder, wie am nächsten Tag mein Camp aussah:



Ihr müsst euch nun Vorstellen, wie es vor dem Unwetter ausgesehen hat. Das Geröll und der Lose Boden der am Hang liegt, dass ist fast alles in der letzten Nacht abgerutscht! Und in der Nacht war da, wo jetzt ein niedlicher Wasserfall ist, eine reißende Wassermasse! Selbst den Hauptständer von Kati hat es Unterspült und ich bekomme sie nur mit großer Anstrengung da weg!
Es sind nur noch wenige bedrohlich wirkende Wolken vom Unwetter, die in den Bergen der Küste festhängen. Es kommen noch zwei drei Schauer, doch ich fange schon mal an meine Sachen zusammen zu packen. Als ich mir sicher bin, dass es die nächste halbe Stunde nicht regnen wird baue ich das Zelt ab. Erstaunlich. Ich Pfeife und singe vor mich hin. Versuche den Schaden zu begutachten und fülle an der nahe gelegenen Wasserstelle meine Vorräte nach. Es ist alles nass, komplett mit Schlamm verdreckt und mein Zeltgestänge ist massiv verbogen, aber ich habe gute Laune.


Zwischenzeitlich genieße ich den Ausblick, muss lächeln und habe dennoch die ein oder andere Träne in den Augen, es sind Freudentränen!
Leider wird es mir, egal wie ich es versuchen werde zu beschreiben, nicht gelingen euch klar zu machen, was in dieser Situation in mir vorging und wie ich mich fühlte. Eine wirklich prägende Nacht! Als ich alles gepackt habe kommt eine Ziegenherde vorbei. Das diese Tiere einfach so die Felsen hochlaufen ist einfach nur beeindruckend. Vor allem weil das Gestein so lose ist, dass die andauernd abrutschen und teilweise auch mal runterfallen.




Als die Herde vorbei ist geht es weiter. Nicht all zu spät möchte ich Istanbul erreichen. Die Straße die am Meer entlang führt ist die einzig befahrbare. Denn als ich in eine "Nebenstraße" einfahre, erwartet mich durch einen Erdrutsch eine Sackgasse. Also weiter am Meer runter.


Immer wieder liegen Felssplitter auf der Straße, Schlamm und Dreck ist überall verteilt. Doch bald wird es besser und ich bin froh in weiter Ferne wieder eine Stadt zu sehen. Zivilisation, selten habe ich mich so darüber gefreut. Ich Lache und singe in meinen Helm hinein. Immer wieder schießen mir Gedanken zu letzter Nacht in den Kopf. Die Erleichterung ist unfassbar groß und wird noch lange anhalten! In der Stadt wird dann getankt, meine Reichweite ist bereits eingeschränkt und ich habe noch keine passende Währung zum zahlen und benötige so mit eine Tankstelle mit der Möglichkeit der Kartenzahlung. Es geht weiter, nach kurzem dann auch auf die Hauptstraße. Nach einer kurzen Weile erblicke ich eine Gruppe von Radfahrern. Ein Rad steht auf dem Kopf. Ich werde mir wieder treu und halte mich mal wieder an eine Regel. Ich halte um meine Hilfe anzubieten. Das mache ich immer, da ich mich in einer Problemsituation ja ebenfalls über Hilfe freuen würde. Karma eben...! Aber meine Hilfe wird nicht 
benötigt, man ist mir aber dankbar fürs Anhalten. Etwa eine halbe Stunde quatsche ich mit den Radfahrern. Die Truppe hat sich erst vor kurzem zusammen getan und will nur bis Istanbul gemeinsam weiterfahren, sich anschließend wieder trennen. Es ist ein Deutscher, ein Pole, ein Kanadier und zwei Schweitzer. Ich bekomme Frühstück, eine kleine Banane, mein erstes Essen nach über 24 Stunden. Istanbul ist nun noch etwas 120 km entfernt. Also geht es weiter. In einem Randgebiet von Istanbul eingetroffen suche ich mir einen Imbiss mit Wi-Fi. Ich werde so freundlich begrüßt und bedient, dass ist wirklich schön! Jetzt suche ich mir eine Unterkunft für drei Nächte. Nach 1 ½ Stunden Recherche habe ich was passendes gefunden. Es liegt nicht so weit von mir weg, aber mitten in der Altstadt Istanbuls mit einigen Sehenswürdigkeit direkt drum herum! Nun brauche ich für ca. 20 km über eine Stunde! Der Verkehr ist eine Katastrophe, aber mal so richtig.


Aber was soll es, regnet gerade ja nicht einmal...
...gut, aber 2 km vor Ankunft werde ich noch mal etwas Nass. Doch was soll’s! Am Hostel eingetroffen stelle ich fest, Glücksgriff. Das Personal ist super freundlich, hilft mir Kati etwas zu verstecken und trägt sogar Gepäck mit hoch in den zweiten Stock.


Wieder bzw. nach wie vor vollkommen erschöpft, aber jetzt muss ich noch fleißig werden. Das Zelt wird mehr Arbeite bedeuten und mehr Platz benötigen. Also wird die Wäscheleine gespannt, Schlafsack, Schlafmatte so wie ein par Kleinigkeiten aufgehangen. Sauber machen und trocknen lassen ist angesagt.



Vom Zelt reinige ich nur die Heringe und das Gestänge. Bei der Reinigung stelle ich fest wie derbe verbogen es ist.


Mit Vorsicht wird zurückgebogen, aber nur ein Wenig, nicht das es jetzt noch bricht!
Anschließend, zu faul zum duschen, geht es zu Fuß noch ein Stündchen in die Nacht hinaus.



Vollkommen geplättet im Bett liegend fällt dann die Anspannung ab, doch jetzt stelle ich fest, mir tut alles weh. Gliederschmerzen, Kopfweh und etwas schnupfig. Allerdings habe ich nach der letzten Nacht nichts anderes erwartet und schlafe mitten im Chaos ein.

Sonntag, der 26.10.2014: Istanbul
Da ich die Gardine zugezogen hatte werde ich erst gegen 10 Uhr wach. Meine erste Handlung ist den Packsack mit meinen Schlafutensilien zu packen. Der Schlafsack ist trocken, die Matte wird noch kurz etwas abgebürstet und dann ist dieser Teil erledigt. Jetzt geht es unter die Dusche, mit Zelt. Ja, richtig gehört. Die Gemeinschaftsdusche ist sehr groß und die meisten scheinen sich schon früh fertig gemacht zu haben. Das blockieren der Dusche für längere Zeit sollte also niemanden stören. Das ich mal mit einem halb aufgebautem Zelt duschen gehen muss, dass hatte ich nicht erwartet. Es ist alles so nass und voll mit matschigem Dreck, dass es schon anfängt zu riechen. Der Geruch ist aber nur ein Grund für die Reinigung. Wenn der ganze Dreck im eingepackten Zustand anfängt zu scheuern, dann wird das Zelt Schaden nehmen! Nach dem ich das Zelt „sauber“ habe stelle ich es in den Flur, ohne zu fragen, da ich mir die Antwort denken kann.


Nach einer Stunde klopft es an der Tür und ich werde freundlich und mit Verständnis für meine Situation gebeten, das Zelt in einer Stunde abzubauen, da neue Gäste kommen und noch sauber gemacht werden muss. Gesagt getan. Ich demontiere wieder die Hauptstrebe in der Mitte und verfrachte das Zelt in mein Zimmer. Dies ist nun vollkommen blockiert und ich mache mich auf den Weg in die Stadt.


Zu erst bummle ich über verschiedene Basare, zugeben etwas planlos, stört mich aber nicht. Nach einer Weile komme ich an dem Gelände der Sultan Ahmet Moschee an. Diese liegt quase direkt am Bosphorus. Jetzt gibt es erst mal einen Tee und ich bestaune den teil Istanbuls, der auf dem Asiatischen Kontinent liegt.


Nach einer Weile mache ich mich noch auf den Weg, das Gelände der Sultan Ahmet Moschee zu erkunden.


Aber nur so weit, wie man keine Eintrittskarte benötigt, denn ich kann und will kein Geld ausgeben! Mit einer der Wachen darf ich sogar ein Foto machen, der Arme steht da bereits seit 6 Stunden!


Als ich auf dem Gelände zwei Männer in Ausgehuniform (so würde ich es nennen) auf Pferden sehe, kann ich nur den Kopf schütteln. Alle wollen Fotos mit Ihnen machen, ich nicht! Das werde ich nicht unterstützen, die Tiere tun mir wirklich leid und sehen nicht besonders happy aus! Nach dem ich dann meine Runde gedreht habe laufe ich zurück zum Hostel, etwas planlos wieder, aber ich erreiche es problemlos! Auf dem Weg höre ich viele Sprachen. Touristen ohne Ende, auch aus Deutschland und scheinbar auch aus der Arabischen Gegend. Denn was ich so höre, also wie gesprochen wird, erinnert mich ein wenig an diese Szene aus dem Film „Der Diktator“.
Und nun sitze ich seit drei Stunden unten in einer Art Gemeinschaftsraum des Hostels, trinke Tee und schreibe diese Zeilen. In Mein Zimmer kann ich nicht, denn das Zelt ist noch am trocknen. Draußen sehe ich zeitweise wie der Regen fällt, hoffe aber, dass ich nach getaner „Arbeit“ noch ein sehr günstiges und gutes Restaurant für den Abend aufsuchen kann. Dies wurde mir empfohlen und soll mehr oder weniger um die Ecke liegen.

Zum Schluss sei noch einmal wiederholt, was ich bereits im letzten Blogeintrag schrieb.
Zwischen den neuen Blogeinträgen wird ab jetzt sicherlich mal ein größerer Zeitraum liegen. Täglich wird es mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr geben. Das liegt zum einen daran, dass ihr nicht unterschätzen dürft, dass dies nicht in 5 Minuten getan ist und das ich immer vom Internet abhängig bin. Selbst wenn ich Internet habe ist es manchmal so langsam, dass es stunden dauert um Bilder hoch zu laden. Daher brauche ich immer einen guten Zugang. Bevor ihr also aufhört regelmäßig in den Blog zu schauen bzw. jedes mal enttäuscht seid, dass ich wieder nichts geschrieben habe:
Auf der rechten Seite, fast ganz oben, da ist ein Feld „Follow by Email“.
Tragt dort eure Emailadresse ein und bestätigt den Link aus der Email welche ihr dann bekommt.
Nun werdet ihr per Email informiert, sobald ich wieder geschrieben habe!

Bis zum nächsten mal also, seit gegrüßt.
Felix

Samstag, 18. Oktober 2014

Please hold the line!...Bitte warten!...


Samstag, den 18.10.14 schreiben wir jetzt schon.
Nun will ich, endlich wieder mit Internet ausgestattet, mal versuchen die letzten Tage ein wenig auf zu arbeiten. Es wird ab jetzt sicherlich immer mal ein par Tage dauern, bis ich wider berichten kann. An der Westküste der Türkei sollte das nicht so ein Problem darstellen, doch so bald ich dann weiter in den Osten des Landes komme wird es vermutlich schwieriger und kann ab dann auch mal länger dauern. Dies einzuschätzen ist mir derzeit aber noch nicht möglich!
Aber erst mal zu der Aufarbeitung:

Sonntag, der 12.10.14: Aufbruch Athen
Mittags starte ich nun zur Ostküste Griechenlands. Durch schöne Wälder in den Bergen, wo offenbar viele Griechen ihr Wochenende mit der Familie verbringen.
Die Küste ist recht schnell erreicht, daher kann ich mich schon mal auf den Weg "nach oben" machen. Bald finde ich dann auch ein kleines Fischerdorf. Etwas abgelegen am Wasser Suche ich mir ein Stück grün, dass Zelt wird aufgebaut und der Kocher angeschmissen. Bei gutem Wetter kann ich also wieder mal in Ruhe im Zelt schlafen. Vermutlich sogar ruhiger als in Athen!


Montag, der 13.10.14: das Ende der Straße
Relativ früh werde ich wach, was wohl an einem ausgezeichnetem Schlaf mit Meeresrauschen gelegen haben dürfte! Also kann ich Heute wohl bereits etwas "höher" als gedacht kommen. Alle Plünnen gepackt geht es dann los, weitgehend an der Küste entlang. Dann treffe ich auf ein noch kleineres Fischerdorf, bleiben möchte ich hier nicht, es ist auch noch sehr früh am Tag. Aus dem Dorf führt nur ein anderer Weg als der, den ich bereits gekommen bin. Die Schotterpiste ist stark ausgewaschen und nicht ungefährlich, so führt sie teilweise sehr nah am Abhang. Ein Fahrfehler würde mindestens sehr weh tun, könnte aber auch recht schnell das Ende meiner Reise und den Rücktransport in einer Kiste bedeuten. Das Foto sieht wenig bedrohlich aus, ich weiß, aber an den heiklen Stellen war mir das Anhalten für Fotos nicht möglich!


Irgendwann erreiche ich eine Gabelung. Laut Karte sollte es rechts irgendwann wieder in einen Ort führen. Also rechts rum und weiter den schwierigen Weg entlang. Erwähnte ich schon, dass ich seit einer Stunde auf diesem Weg noch niemand anderen gesehen hatte?! Dann wusste ich irgendwann auch warum. Entschuldigt, aber SCHEIßE! Mitten im Steinbruch endet die "Straße" einfach, sie ist weg gesprengt! Na super. Bereits Schweiß gebadet irre ich knapp eine Stunde durch das Gebiet, immer wieder Sackgassen. Eine der letzten kleinen Strecken führt dann endlich raus auf eine Straße. Die arme Schildkröte sucht diese wohl auch




Jetzt muss ich ein wenig durch das Hinterland fahren um wieder eine geeignete Stelle zum schlafen zu finden. Nach einer Weile werde ich wieder in einem kleinen Dorf fündig, die Strandbar ist, wie nicht anders zu erwarten war, geschlossen und die Duschen am Strand funktionieren. Jackpot!


Die Nacht ist sehr unruhig! Das Wetter ist mit seinen Wolken und starkem Wind nicht Schuld daran. Es sind die Tiere. Die Wilden Straßenhunde bekämpfen sich mitten in der Nacht, direkt neben meinem Zelt. Ein solches knurren gefolgt von Gebelle und Gewinsel habe ich in meinem Leben noch nicht gehört. Ganz bewusst lasse ich das Licht aus und verhalte mich ruhig, denn wer weiß was passiert, wenn die mitbekommen, dass da einer im Zelt liegt...

Dienstag, der 14.10.14: Robinson Crusoe
Glücklicher Weise bin ich in der letzten Nacht dann doch irgendwann mal zum schlafen gekommen und bin doch wieder mal sehr früh wach. Es kann schon bald weiter gehen. Das Wetter sieht nicht so toll aus, die Sonne versteckt sich weiter hinter einer geschlossenen Wolkendecke. Als ich Thessaloniki erreiche wird mir schnell klar, dass ich von "Stadt" erst mal genug habe. Denn diese ist bald noch chaotischer als Athen, vermutlich weil die Infrastruktur nicht so gut ausgebaut ist. Also fahre ich einfach weiter. Nach einem Stop im Lidl und dem auffüllen der Vorräte geht es meist quer Feld ein noch bis kurz hinter Olimpiada. 


Hier finde ich wieder mal einen verlassenen Strand, ich bin einfach einen kleinen Weg abgefahren und von der Straße weg. Die Bar ist schon lange verbrettert und mich begrüßt nur ein Hund. Nach dem errichten vom Camp geht es auf die Suche nach Feuerholz, mit Erfolg.
Später am Abend kommt dann bald schon Robinson Crusoe Feeling auf



Der Einsame Hund, welchen ich früher am Abend mit etwas Essen zutraulich gemacht hatte, der ist mein „Beschützer“. Denn es taucht ein weiterer Hund auf, welcher glücklicher Weise immer wieder verbellt wird. Bronko, so habe ich „meinen“ Hund genannt, da ich in der Dämmerung nur ein B am Halsband lesen konnte. Bronko legt sich zu mir ans Lagerfeuer und so sitzen wir noch lange an der Wärmequelle und schweigen vor uns hin.
Als mich dann die Müdigkeit überkommt und ich mich in mein Zelt zurückziehe, macht Bronko es sich direkt vor meinem Zelt bequem. Mit dem Wissen, dass ich von Gebelle geweckt werden würde, sollte sich jemand oder etwas nähern, kann ich ausgezeichnet schlafen.

Mittwoch, der 15.10.14: Neue Freunde
Am nächsten Morgen kann ich dann das Halsband von Bronko lesen.
Kein Witz, Bronko ist eine Dame und heißt Betty. Betty, wie kann man einen Hund denn nur Betty nennen?! Nun, nach einer Weile freundet Betty sich dann mit dem anderen Hund an, auch wenn es auf den ersten Blick eine Hassliebe ist. Manchmal bin ich mir nicht sicher ob die beiden kämpfen oder spielen. Hecktor, so habe ich den anderen Hund genannt, scheint noch recht jung und viel wichtiger, total spitz zu sein.
Quase spitz wie Nachbars Lumpi versucht er es doch immer wieder.


Eine ganze weile schaue ich mir das noch mit an, auch die kleinen Kätzchen mischen manchmal mit. Die, die sich in meine Absieden verkriechen werden gepackt und sanft auf das Dach der Bar geworfen. Das mache ich so oft, bis die verstanden haben, dass mein Zelt Sperrzone ist, also oft!


Am Mittag geht es los, mein Ziel ist nicht weit weg, mindestens Kavala möchte ich erreichen. Als ich dort gegen Mittag eintreffe, erblicke ich auf einem Parkplatz eine andere Reiseenduro, eine BMW 1200 GS. Das Nummernschild verrät das Herkunftsland; Italien! Nach einem "Hey guys" werde ich von Alexandro sofort auf einen Kaffee eingeladen, ich konnte mich noch nicht Mals vorstellen. Mit der GS sind er und seine Freundin Theresa auf dem Weg nach Australien, KRASS!
Zwei Minuten später will Alexandro wohl gerade noch aufschreien, da liegt sie schon.
Ich habe gegen eine meiner eigenen Regeln verstoßen. NIE im Gefälle parken, dass geht immer schief! Kati liegt also auf der Seite, peinlich! Mit gemeinsamen Kräften steht sie dann aber auch schnell wieder und die Unterhaltung mit meinen neuen Freunden kann weiter gehen. Wir verständigen uns darauf noch etwas weiter zu fahren, grobe Richtung ist Port Lagos. Es ist eine willkommene Abwechslung mal nicht alleine zu fahren. Dort angekommen ist die Ernüchterung erst mal groß. Denn einen schönen Schlafplatz können wir hier auf den ersten Blick so nicht finden. Also geht es durch Port Lagos und noch etwas weiter.
Wir fahren eine Art Damm, dieser scheint nur für die Straße da zu sein.
Hier bremsen wir mitten drauf ein, denn zum einen erblicken wir Flamingos so weit das Auge reicht und zum anderen eine KTM 990 Adventure.



Diese gehört Dominik, einem Belgier auf dem  Heimweg.
Wie er uns erzählt, hatte er seine Maschine nach Malaysier verschiffen lassen und war einfach dort gestartet. Wow, was für eine Strecke er bereits hinter sich gebracht hatte.
Alexandro und ich schauten uns etwas beschämt an. Wieso hatten wir doppelt so viel Gepäck? Die Erklärung war einfach. Dominik hatte bereits einige Reisen gemacht und auch mal so angefangen wie wir. Und wenn ich mir überlege, dass ich jetzt schon weiß, dass ich nächstes mal einiges zu Hause lasse, dann erklärt das sein abgespecktes Gepäck.
Auch das er kein Zelt mit hat, denn er schläft meist in Motels oder dem, was sich gerade anbietet.
In den wärmeren Gebieten hatte er einfach unter freiem Himmel geschlafen, in einer Hängematte!
Nach unserem Gruppenfoto geht’s es dann für Theresa, Alexandro und mich schnell weiter.


Es wird immer später, meine persönliche Deadline für das finden einer Stelle zum schlafen ist bereits überschritten, die von Alexandro in diesem Moment.
Also sehen wir zu, dass wir etwas zügiger weiter kommen.
Mit Erfolg, denn nach kurzer Zeit haben wir dann die Möglichkeit direkt am Meer unser Lager zu errichten. Das Foto stammt vom Folgetag, da es bereits zu Dunkel gewesen war!


Als das dann geschafft ist geht es auf die Suche nach Feuerholz.
An diesem Abend sitzen wir lange am Feuer, Kochen gemeinsam und unterhalten uns über Gott und die Welt. Ziele, Träume, Meinungen und Gedanken werden ausgetauscht.
Wir ticken relativ gleich und teilen viele Anschauungen. Die beiden schaffen es sogar mich an zu fixen. Rotwein mag ich mittlerweile, interessant. Denn als ich den beiden erzähle, dass es sicher zwei Jahre her sei, dass ich zu letzt Wein probiert hatte, werde ich „gezwungen“ wenigstens zu probieren.

Donnerstag, der 16.10.14: So viel Wolle
Am nächsten Tag geht es dann um 10 Uhr weiter nach Alexandroupoli.
Trotz etwas Zeitmangel bei Alexandro und Theresa fahren wir die „kürzeste Strecke“ entlang. Anfangs noch am Meer auf einer Schotterpiste, anschließend endlos durch Baumwollfelder. Dass in Griechenland so viel Baumwolle angepflanzt wird war mir nicht bekannt.


Dann halten wir und Alexandros und mein Blick treffen sich, beide haben wohl einen ähnlich überraschten Gesichtsausdruck.
Uns erwartet eine Flussdurchfahrt.
Prinzipiell nicht das Problem, denn es liegen Betonplatten im Wasser. Aber ich habe bereits einige solcher trockengelegter Stellen gesehen. Und daher ist mir klar, dass es untiefen geben kann und auch einfach mal ein Stück einer Platte fehlen kann. Für die PKW und LKW ist das daher komplett ungefährlich. Rutscht aber ein Rad in ein Loch oder einfach nur weg, dann resultiert daraus ein unfreiwilliges Bad und möglicher Weise auch etwas Schmerz!
Da die beiden zu zweit auf dem Motorrad sind fahre ich vorweg. Die Traktionskontrolle noch schnell ausgeschaltet damit mich die Elektronik im Wasser nicht am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Geschafft, problemlos. Nun folgen die Beiden mir in meiner Spur. Geschafft, alle man heile drüben.


Nach einer sehr schönen Passstraße erreichen wir dann Alexandroupoli. 
Der Himmel ist nach wie vor bedeckt, leider so weit das Auge reicht.
Hier trennen sich unsere Wege leider schon wieder, denn die beiden wollen noch Istanbul erreichen und ich hänge hier fest. Denn leider werde ich noch etwas auf meine Pakete aus Deutschland warten müssen. Diese enthalten mein Visum für den Iran, ein par Ersatzteile und Reifen. Der hintere würde erstaunlicher Weise noch etwas durchhalten, aber für sandige und matschige Pisten war es das dann jetzt wohl...
In Alexandroupoli suche ich mir also erst einmal ein Cafe. Denn hier gibt’s für 2€ dann nicht nur endlich mal wieder einen Kaffee, nein es geht mir ums Internet.
Aber leider war das ein Reinfall, denn das Internet bricht andauernd ab, schade.
Ich mache aber noch eine nette Bekanntschaft. Kissoudakis bremst spontan mit seinem Roller am Cafe ein. Er hat Kati erblickt und scheint ein großer KTM Fan zu sein. Das verrät mir unter anderem der KTM Pullover. Leider kann er sich nur kurz unterhalten, denn er muss zu einem Termin. Dennoch eine nette Bekanntschaft!
Jetzt muss ich mir erst mal einen Platz suchen, an dem ich das bevorstehende Wochenende und den ersten Teil der kommenden Woche verbringen kann.
Vorräte habe ich genug, aber einen Platz zu finden ist hier nicht einfach. Eine Stunde suche ich bald, da finde ich dann endlich einen Platz am Strand. Dort möchte ich dann in einer kleinen Hütte fragen, ob es in Ordnung ist, wen ich mich „da auf die Wiese“ stelle. Nach dem klar ist, dass ich aus Deutschland komme ertönt: „Dann sprich doch Deutsch man!“.
Georgyos hat neun Jahre in Deutschland gelebt und ist nach dem Tod seines Vater zurück um die Strandbar weiter zu führen. Hier kann ich bleiben, denn ich bin etwas geschützt, habe das Meer und nicht nur einen Gartenschlauch als Dusche sondern auch eine Trinkwasserquelle! Perfekt, habe ja auch echt lang genug gesucht.
Am Abend fährt Georgyos dann nach Hause und ein wenig später kommt ein kleiner Camper an den Strand gefahren. Nur kurz einmal die Lage gecheckt weiß ich, es sind Deutsche die gerade aus der Türkei kommen. Da es „spät“ ist verständigen wir uns darauf uns am nächsten Tag zu Unterhalten.

Freitag, der 17.10.14: DAS Frühstück
Gesagt getan, denn am nächsten Tag werde ich nach einem Bad im Meer und einer Dusche von Peggy und Matthias zum Frühstück eingeladen. Nach dem wohl reichhaltigsten Frühstück seit Beginn meiner Reise erzählt Matthias mir ein wenig über die Türkei und zeigt mir ein par Orte auf der Karte. Denn die Westküste hatten die beiden gerade hinter sich gebracht. Wieder mal viele neuen Informationen und eine total nette Bekanntschaft reicher! Anschließend reisen die beiden Richtung Heimat ab.
Ich verbummle den Tag am Strand und schaffe es dann mir Abends eine Kleinigkeit zu kochen. Es war ein ruhiger Tag.

Heute, 18.10.14: Die hässliche Kirche
Nach dem ich ausgeschlafen habe bekomme ich von Georgyos ein wenig Obst und sogar etwas Brot mit Honig zum Frühstück. Super, dann kann ich jetzt ja starten die Küste etwas entlang zu fahren und mir vielleicht noch den ein oder anderen Ort anzuschauen.
Über eine Schotterpiste geht es dann eine Weile am Meer entlang bis ich eine Kirche erreiche.


Ich frage mich wer, wann und vor allem warum hier eine Kirche gebaut hat.
Das einzig schöne an ihr ist die Aussicht, die Kirche selber ist zwar nicht klein, aber nicht schön.



Dann geht es zurück ins Camp und ich schaffe es mit viel Glück den Besitzer eines Restaurants abzupassen, um diesen nach dem Key für das WiFi zu fragen.
Ja und jetzt, ich sitze oben an dem Restaurant, welches auch bereits in der Winterpause ist und schreibe mit dem Blick aufs Wasser gerichtet diese Zeilen. Die Sonne versinkt so eben in dem Teil Griechenlands, aus welchem ich erst vor kurzen angereist bin.


Nun werde ich wohl noch ein wenig meine Fotos sortieren, damit ihr auch schon mal eine kleine Auswahl zu Gesicht bekommt. War ja auch viel nachzureichen...